für die Elektrobranche
Statement von Thomas Bürkle, Landesinnnungsmeister
Fachverband Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg
E-Handwerksbetriebe im Land blicken trotz Umsatzeinbußen optimistisch auf die nächsten Monate, vor allem aufgrund der allgegenwärtigen Energiethemen - von regenerativen Energien bis Energieeffizienz - und der wichtigen Funktion an der Schnittstelle zum Kunden. Allerdings spitzt sich der Fachkräftemangel zu und wird mehr und mehr zu einer Wachstumsbremse: Rund ein Drittel der Betriebe verweist auf offene Stellen.
Thomas Bürkle, Landesinnnungsmeister
Fachverband Elektro- und Informations technik Baden-Württemberg
Bild: Fachverband Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg
Wirtschaftliche Eckdaten der Branche
in Baden-Württemberg
Erfreulicherweise schätzen die Betriebe der Elektrotechniker, Informationstechniker und der Elektromaschinenbauer in Baden-Württemberg trotz der prognostizierten allgemeinen konjunkturellen Abkühlung ihre gegenwärtige wirtschaftliche Lage unverändert positiv ein - sie ist durch eine stabile Geschäftslage mit hoher Auslastung gekennzeichnet.
Umsätze
Die Umsätze der baden-württembergischen Elektrotechniker-Handwerke sind 2012 gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen (- 4,0%), und lagen sogar deutlich unter dem Bundesdurchschnitt (+ 3,9%), was am Preisverfall bei den Photovoltaikmodulen liegen dürfte, der innerhalb von 12 Monaten zum Teil deutlich mehr als 30% umfasste. Bekanntlich sind mehr als 50% der E-Handwerksbetriebe im Land auch auf diesem Geschäftsfeld aktiv. Bei den Informationstechniker-Handwerken ließ der Umsatz in 2012 ebenfalls nach (- 2,7%), auch hier mehr als im Bundesdurchschnitt (+ 1,5%).
Auftragsmix
Der Auftragsmix aus privaten, gewerblichen, öffentlichen Auftraggebern und Wohnungsbaugesellschaften ist insgesamt nach wie vor recht ausgewogen und damit auch relativ krisenresistent. Während die Aufträge aus dem privaten Bereich 2012 gegenüber dem Vorjahr von 33,6% auf 38,8 Prozent gestiegen sind, gab es im gewerblichen Bereich einen leichten Rückgang von 34,7% auf 31,9%. Die Investitionen von öffentlichen Auftraggebern (2012 15,6%, 2011 14,8%) und Wohnungsbaugesellschaften (2012 13,7%, 2011 16,9%) sind relativ stabil geblieben.
Beschäftigtensituation
Die Anzahl der Beschäftigten in den Elekrotechniker-Handwerken ist erneut leicht gestiegen: + 0,7% gegenüber dem Vorjahr und folgt insoweit dem bundesweiten Trend von +1,1%. Abgekoppelt von dieser Entwicklung hat sich das IT-Handwerk mit +1,4% gegenüber -1,3% im Bund.
Dennoch fehlt es der Branche an Fachkräften. Mehr als 35% der Betriebe verwiesen in der Herbstumfrage auf offene Stellen. Mit Blick auf die demographische Entwicklung ist die Fachkräftesicherung und die Fachkräftegewinnung das zentrale Thema in den baden-württembergischen E-Handwerken.
Als Pilotprojekt zur Nachwuchsgewinnung wird ein Schülerbesuch beim AZUBI-Power-Check organisiert, bei dem von Lehrkräften begleitete Schülergruppen aus Haupt-, Werkreal-, Realschule bzw. Gymnasium die Messestände des AZUBI-Power-Checks nutzen können.
Sicherheit heute so wichtig wie morgen
Aber auch das Thema Sicherheit hat eine neue Aktualität erhalten: Beim tragischen Brandschadensfall in Backnang, bei dem am 10. März 2013 acht Personen zu Tode gekommen sind, stellt sich einmal mehr die Frage, warum nicht auch im privaten Bereich eine regelmäßige Überprüfung von elektrotechnischen Anlagen und Geräten, wie dies der E-CHECK vorsieht, vorgenommen werden.
Auch die in Baden-Württemberg leider nach wie vor nicht vorhandene Rauchmelderpflicht in Wohngebäuden, für die sich der Fachverband bereits seit vielen Jahren einsetzt, hätte in diesem Fall vielleicht Leben retten können. Doch die Landesregierung hat hier bereits signalisiert zu handeln. Leider kommt dies für die Opfer in Backnang zu spät.
Rahmenprogramm der eltefa 2013
Seit 2007 ist der Architektentag etabliert. 2011 sind noch die Planungsingenieure dazugekommen. Seither gibt es den "Architekten- & Ingenieuretag". Die Themen wurden dem erweiterten Besucherkreis angepasst. Neu ist 2013, dass das Programm von der renommierten Online-Plattform "German-Architects.com" geplant und organisiert wird.
Die geladenen Gäste können sich im Restaurant am Wasser auf informative Vorträge zur "Intelligenten Energievernetzung", "Gutes Licht in Stadt und Raum" und "Energieerzeugung am Gebäude" freuen. Jeweils ein Architekt, ein Planer und ein Industrievertreter legen in einem Impulsvortrag spezielle Aspekte ihrer Fachrichtung dar.
Abschluss und Höhepunkt des Vortragsprogramms wird der Besuch der Sonderschau "Das E-Haus - Energie, Effizienz, Elektrotechnik und Intelligenz in einem!" des Fachverbands Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg sein.
Die Sonderschau ""E-Haus""
Die Sonderschau veranschaulicht live Techniken und Anwendungen zu Energieerzeugung und -speicherung, Gebäudeenergie-Management, Beleuchtungs- und Lichttechnik, Haus- und Gebäudetechnik, zeitgemäßer Elektroinstallation, interner sowie externer Gebäudekommunikation, Home-Entertainment, aber auch technikgestütztes Wohnen (AAL). Gesteuert und visualisiert wird das alles durch mobile Bedienkonzepte über Tablet PC, Smartphone und Laptop.
Das Thema Energieeffizienz durch intelligentes Energiemanagement wird verdeutlicht anhand der Nutzung von selbsterzeugter Energie einer Wärmepumpe, einer Photovoltaikund einer Kleinwindanlage, kontrollierter Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung und Energiespeicherung. Auch die Stromtankstelle für Elektrofahrzeuge ist einbezogen. Auf dem Gebiet der Haus- und Gebäudetechnik werden Regelung und Steuerung von Licht, Jalousien, Heizung, energieeffizienten und KNX-vernetzten Hausgeräten ausgestellt. Bei der Lichttechnik wurden ausschließlich LED-Leuchtmittel verwendet, die auch über KNX gesteuert verschiedene Licht- bzw. Raumszenen gestalten.
AZUBI-Power-Check
25 Firmen unterstützen den AZUBI-Power-Check. Eine Übersicht der Firmen und die Aufgaben, die konkret an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gestellt werden, können auf der Internetseite des Fachverbands Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg heruntergeladen werden:
www.fv-eit-bw.de/aktuelles/eltefa/azubi-power-check.html
Das erfolgreiche Absolvieren von mindestens der Hälfte der Stationen berechtigt zur Teilnahme an einer Verlosung. An jedem Messetag gibt es ein iPad zu gewinnen. Weitere Informationen und die für die Teilnahme erforderlichen Unterlagen erhalten Sie am Stand der Elektrohandwerke in Halle 3, Stand W01.
Sicherheitsseminare für Auszubildende
Der Fachverband Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg veranstaltet an allen drei Messetagen in Zusammenarbeit mit der Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse das Sicherheitsseminar für Auszubildende. Es steht unter dem Motto "Sicheres Arbeiten an elektrischen Niederspannungs-Schaltanlagen". Jeder Teilnehmer erhält am Ende des Seminars ein Zertifikat als Nachweis für die Seminarteilnahme.
Perspektiven
Zur Sicherung des Unternehmensfortbestandes müssen die Mitgliedsbetriebe des Verbands noch mehr Augenmerk auf die Nachwuchsgewinnung legen. Gilt doch Ausbildung als probates Mittel zur Fachkräftesicherung. Der Verband unterstützt sie dabei in breitgefächerter Weise: Neben entsprechenden Nachwuchswerbespots stehen auch Infobroschüren oder thematisch auf die Kampagne "Deine Stadt braucht Dich" abgestimmte Aufkleber mit sogenannten QR-Codes zur Verfügung. Die QR-Codes führen zur Ausbildungsplatzbörse des Fachverbandes, mit der auch die unter http://www.e-zubis.de/ eingerichtete zielgruppenspezifische Onlineplattform verlinkt ist. So können junge Menschen direkt freie Ausbildungsplätze in EHandwerksunternehmen in ihrer Nähe finden. Parallel dazu führt der Landesverband für die Innungsfachbetriebe in Baden-Württemberg eine spezielle Suchmaschinen-Kampagne durch, die den Surfer bei Eingabe entsprechender Stichworte auf die Ausbildungsplatzsuche der E-Handwerke führt.
Fort- und Weiterbildung wichtiger denn je
Mit dem E-Campus BW® wurde bereits 2010 die Möglichkeit geschaffen, qualitativ hochwertige Fort- und Weiterbildung für die E-Handwerker in ganz Baden-Württemberg flächendeckend mit kurzen Wegen für alle Teilnehmer anzubieten. Das Angebot wird gut angenommen.
Entwicklungsschwerpunkte für das E-Handwerk
Entwicklungsschwerpunkte für das E-Handwerk sind Erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Energieeffizienz in Haushalt und Gewerbe kann durch Modernisierung der Lichttechnik, Verbrauchssenkung, Gebäudeautomation und intelligente Stromnetze (Smart Grids) erzielt werden wie es im "E-Haus" zu sehen ist.
Auch bei Elektromobilität ist Energieeffizienz ein Thema - z.B. können über Smart Grids Elektroautos dann laden, wenn der Strom am günstigsten ist bzw. Erneuerbare Energien verfügbar sind.
Bei Erneuerbaren Energien wird es vermehrt darauf ankommen, die selbst erzeugte Energie auch selbst zu verbrauchen bzw. zu speichern. Auch das ist ein zukunftsträchtiges Geschäftsfeld für E-Handwerker.
eltefa 2013
20.3. bis 22.3.13, Messe Stuttgart
Der Fachverband
Der Fachverband Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg ist die Dachorganisation der 37 Elektro- bzw.Informationstechniker-Innungen im Land und vertritt als Arbeitgeber- und Wirtschaftsverband die Interessen von annähernd 7.500 Handwerksunternehmen der Elektrotechnik, der Informationstechnik und des Elektromaschinenbaus.
Die knapp 60.000 Beschäftigten der Branche erwirtschaften einen jährlichen Umsatz von mehr als 8 Mrd. Euro.
Rund 4.330 junge Menschen werden derzeit in einem der attraktiven Ausbildungsberufe im Be-reich Elektroniker/-in mit den Fachrichtungen "Energie- und Gebäudetechnik", "Automatisierungs-technik" und "Informations- und Telekommunikationstechnik", im Bereich Systemelektroniker/-in, im Bereich Elektroniker/-in für Maschinen und Antriebstechnik sowie im Bereich Informa-tionselektroniker/-in mit den Schwerpunkten "Geräte- und Systemtechnik" bzw. "Bürosystem-technik" zum Facharbeiter ausgebildet.
Zum Thema:
Unseren aktuellen Newsletter "messekompakt.de NEWS zur eltefa 2013 finden Sie hier:
Quelle: Messe Stuttgart