FAIR FRIENDS startet mit
Rekordbeteiligung und einem erweiterten Konzept
Vom 1. bis 3. September findet die FAIR FRIENDS in der Messe Westfalenhallen Dortmund statt und bietet allerhand Neues. "Wir haben die Messe thematisch erweitert", erklärt Sabine Loos, Hauptgeschäftsführerin der Westfalenhallen Dortmund GmbH. Die FAIR FRIENDS hat einen neuen Namen und besteht nun aus den drei Themenwelten: "Fairer Handel", "Gesellschaftliche Verantwortung" und "Neue Lebensmodelle". Mit rund 180 Ausstellern aus 15 Ländern verzeichnet sie einen Zuwachs von etwa 10% im Vergleich zum Vorjahr. Die FAIR FRIENDS ist damit so groß wie nie zuvor. Die neue Laufzeit von Donnerstag bis Samstag und ein Fachbesucherschwerpunkt am Donnerstag machen sie für Fachbesucher interessant. Angesprochen sind zum Beispiel Fachleute aus dem Groß-, Fach- und Einzelhandel sowie aus der Gastronomie oder auch öffentliche Beschaffer und Einkäufer. Natürlich sind an allen Messetagen aber auch Endverbraucher willkommen. Man kann einkaufen und sich informieren.
Ullrich Sierau, Oberbürgermeister der Stadt Dortmund, Theresa nEyerund, Institut der deutschen Wirtschaft Köln und CSR-Expertin, Sabinen Loos, Hauptgeschäftsführerin der Westfalenhallen Dortmund GmbH, Manfredn Tari, Initiator des Foodfestivals "Delinale" (v.l.).
Sie zeigen u.a. nPalmblattgeschirr, das auf der "Delinale" im Rahmen der FAIR FRIENDS nVerwendung findet.
Bild: Messe Westfalenhallen Dortmund GmbH
Mit ihren drei Themenwelten zeigt die FAIR FRIENDS, wie gut Ökologie, Ökonomie und Soziales heute miteinander vereinbar sind. Sie ist Marktplatz und Kommunikationsplattform in einem. Ein umfangreiches Angebot an nachhaltig sowie fair orientierten Produkten, Dienstleistungen, Lebens- und Unternehmensmodellen gehört genauso zum Spektrum wie ein vielschichtiges Forenprogramm. Insgesamt gibt es über 65 Vorträge und Beiträge auf drei verschiedenen Bühnen. Das sind mehr als je zuvor. Hinzu kommen Work- und Infoshops in den Hallen, zwei große Tagungen sowie sieben Ausstellungen mit attraktiven Fotos und Informationen.
Zum Auftakt der FAIR FRIENDS findet am Messedonnerstag, um 10 Uhr, die 3. Kommunale Nachhaltigkeitstagung NRW - "Zukunftsfähiges Handeln der nordrhein-westfälischen Städte, Gemeinden und Kreise" statt. Hintergrund ist die von der Landesregierung jüngst verabschiedete NRW-Nachhaltigkeitsstrategie. NRW verpflichtet sich damit als erstes Bundesland, die globalen Nachhaltigkeitsziele des New Yorker UN-Gipfels von September 2015 umzusetzen. Im Mittelpunkt der Tagung steht der Austausch über gute kommunale Beispiele zur Umsetzung einer nachhaltigen Entwicklung, unter anderem zu den Themenfeldern Kommunale Impulse für soziale Innovation und Kommunen in der
Einen Welt. Veranstalter der Tagung ist die Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW e.V. (LAG 21 NRW). Kooperationspartner sind die Kommunalen Spitzenverbände NRW und Förderer das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW.
Die FAIR FRIENDS findet in den Westfalenhallen 2, 2N, 3A und 3B statt. Die Themenwelten sind in den Messehallen klar voneinander abgegrenzt und erleichtern somit eine übersichtliche Besucherführung entlang der jeweiligen Interessensgebiete.
Themenwelt Fairer Handel
Faire Arbeitsbedingungen, fair und gerecht produzierte und gehandelte Produkte sowie Zertifizierungen stehen im Mittelpunkt der Themenwelt "Fairer Handel". Hier stellen sich unter anderem 17 Produzenten aus 13 Nationen innerhalb der internationalen Gemeinschaftsfläche "Global Sustainable Community" vor - von Äthiopien und Kenia über Bangladesch und Indien bis hin zu den Philippinen und Uruguay. Sie präsentieren nachhaltige sowie fair produzierte Exponate wie Textilien, Spielzeug oder Lifestyle-Produkte. Diese Gemeinschaftsfläche der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH wird den Dialog zwischen Produzenten und Konsumenten fördern und den Fairen Handel erlebbar machen. Die Themenwelt bietet zahlreiche Fachbeiträge zu aktuellen Zielen und Errungenschaften des Fairen Handels und deren Unterstützung durch NGOs und die Politik. Der Vortrag "Die neuen Welt-Entwicklungsziele (SDGs): Kompromiss-Kröte oder Paradiesvogel?" vom Eine Welt Netz NRW beispielsweise gibt einen interessanten und auch kritischen Überblick über die im September 2015 von den Vereinten Nationen beschlossenen Sustainable Development Goals.
Bildung zur nachhaltigen Entwicklung (BNE) ist ein wichtiges Unterziel der SDGs. BNE steht bereits heute in diversen Bildungseinrichtungen auf dem "Stundenplan". Als erste Messe weltweit wurde die FAIR FRIENDS mit der von der United Nations University, Tokyo, unterstützten Zertifizierung "Competence partner of RCE-Ruhr" ausgezeichnet. RCE steht für "Regional Center of Expertise on Education for Sustainable Development". So fungiert die Messe als wichtiger Lern- und Bildungsort zu diesem Thema. Das Informationszentrum 3. Welt Dortmund e.V. (iz3wDO e.V.) wird anhand des Projektes FaireKITA aufzeigen, wie Kinder spielerisch an das Thema Nachhaltigkeit herangeführt werden können. Das passiert zum Beispiel durch das Anlegen sogenannter Färbergärten mithilfe der global agierenden Netzwerkinitiative sevengardens. Ergänzend dazu werden Familien-Workshops zur Herstellung und Verarbeitung von Pflanzenfarben angeboten.
Außerdem informiert die Fairtrade-Stadt Dortmund an ihrem Messestand gemeinsam mit dem iz3wDO e.V. über die Arbeit des Netzwerks Dortmunder Schülerfirmen. Ergänzende Ansätze wie die Kampagne Fairtrade-Schools und Fairtrade-Universities werden von TransFair e.V. vorgestellt.
Die FAIR FRIENDS ist darüber hinaus Plattform für die "Fachtagung Fairtrade-Towns in NRW". Schwerpunktmäßig geht es hier um die Themenfelder Faire Beschaffung in Kommunen, Engagement in Gastronomie und Lebensmitteleinzelhandel, Aktionsideen zum Fairen Handel, Stadtmarketing und Öffentlichkeitsarbeit. Veranstalter sind TransFair e.V. und die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt von Engagement Global mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in Kooperation mit dem Netzwerk Faire Metropole Ruhr und dem Eine Welt Netzwerk NRW e.V.
Der "Nationale Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte", der in diesem Jahr durch die Bundesregierung verabschiedet werden soll, ist ebenfalls Bestandteil des Rahmenprogramms. Südwind e.V. wird die Kernpunkte des Entwurfs zum Aktionsplan innerhalb eines Vortrags skizzieren und Einschätzungen zu seiner Wirksamkeit durch Menschenrechtsorganisationen vorstellen.
Mit Unterstützung des Forum Fairer Handel zeigt das Messekino täglich Kurzfilme, die pfiffig und pointiert die globalen Zusammenhänge zwischen Produktionsbedingungen und Konsumverhalten thematisieren.
Themenwelt Neue Lebensmodelle
Auf Ideen, Projekte und Erzeugnisse aus Bereichen wie alternative Ernährungs- und Lebensformen, nachhaltige Designstrategien, Nahmobilität sowie Re- und Upcycling trifft man in der Themenwelt "Neue Lebensmodelle". Konsumenten finden hier Antworten auf die drängende Frage, wie sie ihren Alltag gesund, umweltbewusst, nachhaltig und mit sozialem Mehrwert gestalten können. So erklärt Expertin Kirstin Knufmann von PureRaw in ihrem Beitrag "Gesund und fit durch den Herbst/Winter" die Vorzüge und Hintergründe der veganen Ernährung mit Rohkost und Algen, inklusiver schmackhafter Rezepte und Verkostung.
Schauspieler und Designer Moritz Zielke und Architektin Wibke Schaeffer (studio w: wiederverwandt) präsentieren eine der ältesten, effektivsten und "gesündesten" Wandfarben überhaupt: die Kaseinfarbe auf Quarkbasis, die man ganz einfach selbst herstellen kann.
Wie man Müll sinnvoll vermeiden kann, wird anhand zweier Beiträge zum Thema "Zero Waste" deutlich: Mode-Designerin Laura Schlütz stellt ihre aktuelle Kollektion "Nothing but black" vor. Die 23-jährige Absolventin der Uni Paderborn hat ihren Schwerpunkt auf nachhaltige Designstrategien gelegt. Der Clou ihrer Kollektion: Beim Zuschnitt fielen keine Stoffabfälle an.
Shia Su betreibt den Blog Wasteland Rebel und lebt gemeinsam mit ihrem Mann seit fast zwei Jahren das Konzept "Zero Waste". Sie ist überzeugt davon, dass dieser Lebensstil gar nichts mit Verzicht zu tun hat, sondern das Leben im Gegenteil viel angenehmer macht. Sie lässt die Besucher an ihrem Erfahrungsschatz teilhaben, beantwortet knifflige Fragen und gibt praktische Tipps, wie man den Alltag möglichst müllfrei gestalten kann.
Weitere interessante Beiträge, die natürlich auch für Fachleute wichtige Insights liefern, sind zum Beispiel der Vortrag von Diplom-Ingenieur Carsten Elkmann, Nahmobilitätsbeauftragter der Stadt Dortmund zum Thema "Mobilität ohne Auto" und der von Anja Minhorst, Initiatorin von "natürlich unverpackt", zum Konzept verpackungsfreien Einkaufens.
Themenwelt Gesellschaftliche Verantwortung
Die Themenwelt "Gesellschaftliche Verantwortung" greift aktuelle Themen und Herausforderungen im CSR-Umfeld auf und bietet Diskussionsmöglichkeiten, Produkt- und Dienstleistungsinnovationen sowie Lösungsansätze für drängende Entwicklungen in der Gesellschaft. Unternehmen aus Bereichen wie Share Economy, Ressourcenknappheit, Klimawandel, soziale Verantwortung, nachhaltige Finanzen und alternative Energien sind hier genauso platziert wie flankierende Fachvorträge, Workshops und ganztägige Aktionen.
Am Messedonnerstag findet der Fachtag zu CSR- und Social-Entrepreneur-Themen statt. So wird Economistin Theresa Eyerund vom Institut der deutschen Wirtschaft zum Thema "Gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen in Zeiten von Megatrends" referieren. Der Vortrag stellt die Ergebnisse einer Studie zum gesellschaftlichen Engagement der Unternehmen sowie eine aktuelle Unternehmensbefragung aus dem Jahr 2016 vor. Weitere Themen an diesem Tag sind Fördermöglichkeiten für CSR-Beratung und der aktuelle Stand zur CSR-Berichtspflicht. Am Freitag gibt es auf der Bühne einen Themenblock zum Thema Social Entrepreneurs.
Das Food-Festival "Delinale 2016 " über den sozialen Wandel unseres Essens und Trinkens steht am Messefreitag auf dem Programm. Die Besucher erwartet eine spannende Mischung aus Vorträgen, Diskussionen, Unterhaltungs- und Verkostungsangeboten. Nachhaltige Unternehmen aus der Branche wie Be Bananas, Viva Con Agua, Jordan Olivenöl und Original Beans, aber auch Lemonaid und Oxfam kommen hier zu Wort
Fußballprofi Neven Subotic gründete 2013 eine Stiftung für Kinder in Not. Oberstes Ziel der Neven Subotic Stiftung ist es, Kindern in den ärmsten Regionen dieser Welt zu helfen und ihre Lebensumstände dauerhaft zu verbessern. Neven Subotic wird aktuelle Projekte der Stiftung wie die Errichtung von Trinkwasserbrunnen und Sanitäranlagen in Äthiopien vorstellen.
Philip Heldt, Experte für Ressourcenschutz bei der Verbraucherzentrale NRW, wird in seinem Vortrag "Voraussetzungen und Stolpersteine im neuen sozialen Konsum" die Frage beantworten, wie durch Teilen, Tauschen, Leihen und Co. wertvolle Ressourcen eingespart werden können. Ökologische Aspekte des neuen sozialen Konsums werden genauso beleuchtet wie mögliche Konfliktpotenziale.
Diplom-Geograph Elmar Schulte-Tigges, Vorstandsmitglied von SOLAWI Dortmund e. V., erläutert in seinem Beitrag zur "Solidarischen Landwirtschaft" das Konzept gemeinsamen Ackerns am Beispiel der SOLAWI "Kümper Heide". Grundprinzip ist, dass eine Gruppe von Menschen die Abnahme von produzierten Erzeugnissen garantiert und das Ernteverfahren vorfinanziert. So werden Risiko, Investitionen und Ernte zwischen "Konsumenten" und "Produzenten" geteilt. Als Eigentümer des Dortmunder Lernbauernhofes Schulte-Tigges und Referent für BNE macht Schulte-Tigges in einem weiteren Vortrag deutlich, warum ein Bauernhof ein optimaler außerschulischer Lernort zur Bildung für nachhaltige Entwicklung ist.
Unter dem Titel "Fair und klimagerecht - CO2 Kompensation als Chance für den Handel" erklärt Rike Schweizer von der Klima-Kollekte, wie Unternehmen nicht vermiedene Treibhausgase über soziale und klimafreundliche Projekte im globalen Süden ausgleichen können. Auch für die Durchführung einer Messe werden natürlich Strom, Sprit & Co verbraucht. Die FAIR FRIENDS unterstützt die Projekte der Klima-Kollekte. Dadurch werden in Entwicklungs- und Schwellenländern etwa 13 Tonnen CO2 ausgeglichen und gleichzeitig die nachhaltige Entwicklung der Bevölkerung vor Ort gefördert.
Das vollständige Forenprogramm ist online verfügbar unter: www.fair-friends.de/programm
Quelle: Messe Westfalenhallen Dortmund GmbH