Farbe - Ausbau & Fassade 2013
hat die "Macher" der Energiewende im Focus
Ganz im Zeichen der Energiewende steht die kommende Messe Farbe - Ausbau und Fassade 2013. Die Fassadendämmung ist ein Kernarbeitsfeld der Maler-, Lackierer- und der Stuckateurbetriebe. Damit wird ein wesentlicher Beitrag zur notwendigen energetischen Sanierung erbracht, um die ehrgeizigen energiepolitischen Ziele zu erreichen. Wie alle technischen Innovationen unterliegen auch Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) einer ständigen Weiterentwicklung. Was sind die Trends, was bringt die Zukunft? Neue Produktinnovationen, wie auch die Möglichkeiten der Instandsetzung sowie der Modernisierung älterer Systeme werden von den führenden Herstellern präsentiert. Farbe - Ausbau & Fassade 2013 zeigt die ganze Bandbreite der WDVS-Varianten vom 06. - 09.März 2013 in Köln.
Seit mehr als einem halben Jahrhundert wird der Heizenergiebedarf von Gebäuden mithilfe von Wärmedämmungen reduziert. So wurden laut Fachverband Wärmedämm-Verbundsysteme e.V. bis dato rund 740 Mio. Tonnen Kohlendioxid in Deutschland eingespart. Bei Gebäuden ohne Wärmedämmung gehen rund 40 Prozent der Heizenergie über die Außenwände verloren. Mit einem WDVS lassen sich rund 50 Prozent des Primärenergiebedarfs einsparen, neuere Zahlen sprechen sogar von bis zu 80 Prozent, wenn die Dämmung noch mit anderen Maßnahmen kombiniert wird. Zu nennen sind hier Dachgeschoss- und Kellerdeckendämmungen sowie alternative Energiequellen.
Viele Außendämmungen entsprechen nicht mehr den aktuellen Standards. Fassadensanierungen werden verstärkt zur Aufrüstung genutzt - entweder mit vollständigem Rückbau oder der Aufdopplung des vorhandenen WDVS. Sofern das Altsystem intakt und tragfähig ist, kann es dann mit einer zweiten Dämmschicht versehen werden. Das ist in den meisten Fällen kostengünstiger und geringer im Aufwand. Generell rechnet sich die Aufdopplung im Zuge einer Fassadensanierung und wird daher immer empfohlen, wenn eine Renovierung ohnehin fällig ist. In Fachkreisen wird hier¬bei ein Zyklus von rund 30 Jahren veranschlagt.
Auf dem Gebiet der Fassadengestaltung haben Bauherren, Architekten und Verarbeiter nun auch immer mehr Möglichkeiten und kreative Freiräume. Mithilfe von Zierprofilen, Klinkerriemchen, Natursteinsockeln und Holz- oder Metallverkleidungen erhalten außengedämmte Gebäude ein individuelles Gesicht oder können sich harmonisch in die Umgebung einfügen. Einige Hersteller bieten auch carbonfaserhaltige Komponenten an, die neben einer erhöhten Stoß- und Schlagresistenz gegen mechanische Beanspruchungen auch die Gestaltung mit dunkleren Farbtönen ermöglichen.
Eine der größten Herausforderungen für die Branche besteht darin, ausufernden Dämmstoffdicken zu vermeiden, die potentielle Kunden abschrecken, weil weitere bauliche Maßnahmen, z.B. am First, notwendig sind. Auch hierzu werden zum Messehighlight im kommenden Jahr erste Antworten und neue Produktneuheiten erwartet. Wie sehr sich der WDVS-Markt entwickelt, zeigt die aktuell verfügbare Vielfalt der Dämmstoffe. Die meisten Hersteller bieten innerhalb ihrer Systeme sogenannte EPS-Dämmplatten aus expandierendem Polystyrol oder im Vergleich dazu Neopor-Platten mit einem höheren Dämmvermögen bei geringerem Rohstoffeinsatz an. Allerdings sind die Alternativen zu diesen herkömmlichen Materialien äußerst facettenreich: Über 20 verschiedene Naturdämmstoffe wie Flachs, Hanf oder andere nachwachsende Rohstoffe werden derzeit für energe¬tische Sanierungsmaßnahmen vom Bund gefördert.
Neben der Dämmung der Außenwand zeigt sich ein stark wachsendes Marktfeld bei der Innendämmung. Beispielsweise dort, wo aus Gründen des Denkmalschutzes ein Eingriff in die Fassade nicht möglich ist. Eine Vielzahl von Produkten und Systemen zur Innendämmung kommen derzeit auf den Markt. Die Messe Farbe - Ausbau und Fassade 2013 bietet hier den einzigartigen Überblick und die Möglichkeit zum Vergleich unter den führenden Anbietern am Markt. Die besonderen bauphysikalischen Anforderungen bei der Dämmung setzen hochwertige Produktsysteme voraus, die einer professionellen Verarbeitung bedürfen. Konkrete Vorführungen zur Produktanwendung komplettieren das Bild, um über die Messe die Maler- und Stuckateurbetriebe für die Umsetzung der Energiewende "fit zu halten".
Der Nutzen zur Energieeinsparung hat auch weitere Produktgruppen erreicht, die auf der Messe Präsenz zeigen werden. Zur Klasse der isolierenden Materialien zählen auch sogenannte Thermovliese, die unter Tapeten auf Innenwandflächen geklebt werden. Sie sorgen dafür, dass beim Heizen eines Raums die größtmögliche Wärmeenergie zur Verfügung steht, indem sie die warme Raumluft zurückstrahlen. Diese Energiesparhelfer sind atmungsaktiv, feuchtigkeitsregulierend und rissüberbrückend. Darüber hinaus vermeidet das auch "Dämmtapete" genannte Produkt, das auch für Allergiker geeignet ist, die Schimmelbildung.
Trotz der augenblicklich seitens der Politik noch ausstehenden Entscheidung zur steuerlichen Abschreibungsmöglichkeit bei Maßnahmen zur energetischen Sanierung, wird das Thema "Energieeinsparung beim Neubau und im Gebäudebestand" eine große Herausforderung für die erfolgreiche Gestaltung der Zukunft bleiben. Zahlreiche weitere Förderungen, insbesondere im Gebäudesanierungsprogramm der KfW- Bank setzen zusätzliche Nachfrageimpulse. Die KfW hat ihre Leistung in zwei Programme gesplittet: Für Bestandsgebäude greift "Energieeffizient sanieren", bei Neubau¬ten "Energieeffizient bauen". Am 1. April 2012 führte die KfW zudem den Standard "Energieeffizenz Denkmal" ein. Dieser berücksichtigt jedoch weniger die Wärmedurchlässigkeit der Gebäudehülle, sondern vielmehr den Jahresprimärenergiebedarf. Für alle aber gilt: Je höher die Energieeinsparung, desto mehr wird gefördert oder bezuschusst. Die bisherigen Zahlen der KfW lassen unterm Strich deutliche Rückschlüsse auf eine nach wie vor rege Bautätigkeit auf dem Gebiet der Energieeffizienz zu: So wurden im Januar und Februar 2012 schon 1,7 Mrd. Euro Fördervolumen zugesagt, was im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Plus von 87 Prozent ausmacht. Bei der Bestandssanierung hat sich das Zusagevolumen mehr als vervierfacht, 70 Prozent der geförderten Wohneigentümer entfallen auf Privatbesitz. Die äußerst attraktiven Zinsen machen es möglich: Je nach Förderlaufzeit liegt der effektive Jahreszins zwischen 1-1,5 Prozent, und wird ein besonders hoher Energiestandard erreicht, wird ein Tilgungsschuss von bis zu 9.375,- Euro gewährt.
Farbe - Ausbau & Fassade 2013
6.3. bis 9.3.2013, Messegelände Köln
Bilder: R. Eberhard, messekompakt.de, EBERHARD print & medien agentur gmbh
Quelle: Koelnmesse