Europäische Photonik-Industrie
profitiert von Horizon 2020
Im Frühjahr traf sich die Europäische Photonik-Industrie zu ihrer Jahresversammlung in Brüssel. EU-Kommissarin Neelie Kroes bestärkte die neue Photonik Public Private Partnership als eine Investition in die Zukunft der Europäischen Wirtschaft.
Neelie Kroes, Vizepräsidentin der Europäischen Kommission Bild: Photonics21, Bea Uhart
Mit einem Gesamtfördervolumen von rund 80 Milliarden Euro ist Horizon 2020 das bisher umfangreichste EU-Förderprogramm für Forschung und Innovation. Für Photonik-Förderung werden hiervon ca. 700 Millionen Euro bereitgestellt. Das Photonics21 Annual Meeting am 28. März 2014 bot für Photonics21 Präsident Dr. Michael Mertin, CEO der Jenoptik AG, die passende Gelegenheit, Europas Photonik-Industrie und -Wissenschaft zur aktiven Mitgestaltung des nächsten Arbeitsprogrammes 2016/2017 von Horizon 2020 aufzurufen. In seiner Begrüßung stellte Mertin die Struktur der im Januar 2014 neu gegründeten Public Private Partnership (PPP) vor. Diese soll der europäischen Photonik-Industrie den Weg für Regeneration, Innovation, Wachstum und neue Arbeitsplätze bereiten. Ein neues "Partnership Board", bestehend aus Repräsentanten von Photonics21 und der Europäischen Kommission, soll die von den Mitgliedern erarbeiteten und priorisierten Forschungs- und Innovationsschwerpunkte auf dem Gebiet Photonik unter Horizon 2020 umsetzen.
Photonik: Innovationen sind die Lösung
Zum vierten Mal vertreten war auch die Vizepräsidentin der Europäischen Kommission Neelie Kroes, die in Ihrer Keynote-Ansprache die Bedeutung der Photonik herausstellte. Photonik steht nicht nur selbst für Wachstum und Innovation, sondern hat eine positive Hebelwirkung auf das Wachstum und die Innovationskraft anderer Wirtschaftsbereiche. Mit der PPP sieht Kroes eine erfolgreiche Investition in die Zukunft. Sie betont dabei, dass die Forschung "nicht im Labor feststecken bleiben darf, sondern zu Innovationen auf dem Markt führen und wirtschaftliche und soziale Herausforderungen lösen soll. Denn: "Gute Ideen allein sind nicht genug - die Lösung liegt in der Innovation. Ideen müssen zu realen Produkten auf realen Märkten werden", so Kroes weiter.
Re-Industrialisierung oder Industrielle Renaissance?
Ein Expertenpanel widmete sich dem Thema "Reindustrialisierung von Europa - Wie kann die Photonik-Industrie davon profitieren und dazu beitragen?". Neben der Diskussion von Herausforderungen wie z.B. fehlendem Nachwuchs konstatierte Mertin, dass zu viele Regulierungen die Dynamik und Flexibilität der Europäischen Photonik-Industrie einschränkt. "Es gibt eine durchaus positive Einstellung gegenüber der Förderung, jedoch sind für die Ausführung dieser auch passende Maßnahmen erforderlich."
Am Nachmittag fiel in den sieben Arbeitsgruppen von Photoncis21schließlich der Startschuss für das Roadmapping von Forschungs- und Innovationsschwerpunkten für das Arbeitsprogramm 2016/2017 von Horizon 2020. Der Priorisierungsprozess soll bis September dieses Jahres abgeschlossen werden, um im Dezember die finale Freigabe neuer Ausschreibungen zu bewirken.
Wie jedes Jahr bot das Annual Meeting neben dem umfangreichen Vortragsprogramm von Photonik-Experten und der Europäischen Kommission ausreichend Möglichkeiten zum Networking innerhalb der europäischen Photonik-Community.
Quelle: VDMA