art berlin 2019:
"Special Projects" und "Salon"
Nicht nur die Kunstwelt erneuert sich ständig, auch die Parameter für die Präsentation und Distribution werden immer wieder neu gesteckt. Die art berlin begleitet diese Entwicklungen mit speziellen Formaten wie den Sektionen Special Projects und Salon. Besonderes Interesse gilt dabei den jüngeren Galerien und Projekträumen, denn sie sind als Inkubatoren für junge Kunst unverzichtbar.
Bild: Koelnmesse
In den Special Projects heben die Galerien Einzelpositionen
hervor oder setzen Schwerpunkte in kuratierten Ausstellungen:
Darunter bekannte Namen des aktuellen Kunstgeschehens wie Agnieszka Polska bei ?ak Branicka, Gewinnerin des renommierten Preis der Nationalgalerie im Jahr 2017, die ihre poetische Bildsprache zwischen virtueller Realität und realen Konflikten weiter entwickelt. Rirkrit Tiravanija, bekannt für seine Kochaktionen und andere soziale Situationen, zeigt bei Klosterfelde Edition Multiples, Unikate und Editionen aus den Jahren 1992 bis 2019. Georges Adéagbo aus Benin ist seit seiner Teilnahme an der documenta 11 einer der bekanntesten Künstler Afrikas und wirft in seinen expansiven Installationen jedes Mal einen analytischen Blick auf Kultur und Geschichte seines Ausstellungsortes - diesmal Berlin, bei Barbara Wien.
Der Kanadier Shawn Maximo entwickelt bei Roehrs & Boetsch durchdachte, hoch ästhetische digitale Zukunftsszenarien. David Horvitz kombiniert die ewigen Fragen von Zeit und Maß in seinen präzisen konzeptuellen Arbeiten mit autobiografischen Ereignissen bei ChertLüdde. Der in Südafrika lebende Banele Khoza geht mit seinem Projekt The Boys I Like persönlichen Romanzen nach und thematisiert in seiner Malerei Gender-Normen (Lars Kristian Bode). Sarah Loibl befragt bei Daniel Marzona in großen Formaten, die fast zu Architektur werden, das sich immer wieder neu erfindende Medium Malerei. Auch Stefan Marx geht bei Karin Guenther und Ute Parduhn mit seinen comicartigen All-over-Paintings in den Raum hinein auf Wände und Boden.
In den Gegenüberstellungen lassen sich spannende Verbindungen und neue Positionen entdecken: Die Werke des Kult-Regisseurs des Horror-Genres Jörg Buttgereit und Zeichnungen von Maria Thurn und Taxis verdichten und ergänzen sich in ihrem als Environment kuratierten Stand bei Ebensperger Rhomberg. Die beiden Galerien Parisa Kind und Noah Klink präsentieren gemeinsam Joep van Liefland und das Kollektiv Flame. Die Schau der Warschauer Galerie Piktogram thematisiert mit den drei jungen Künstlern Paul Czerlitzki, Zuza Golinska und Isaac Lythgoe ästhetische Faszination und Unbehagen, zwischen abstrakten Formen und konkreten Bezügen zur Umwelt. Die Galerie BQ zeigt eine Gemeinschaftsarbeit von Leda Bourgogne und dem Philosophen Marcus Steinweg zum Begriff der Leere nach Jacques Lacan. Bei Steve Turner aus Los Angeles zeigen Mariel Capanna und Kevin McNamee-Tweed Werke aus kunsthandwerklichen Materialien, die sich in ihrer Bildsprache an traditionelle US-Folk-Art anlehnen, aber die digitale Gegenwart im Blick haben.
Folgende Galerien nehmen in der Sektion Special Projects teil:
Alber, Köln / Falko Alexander, Köln / BQ, Berlin / ChertLu?dde, Berlin / Clages, Köln / Cosar HMT, Du?sseldorf / Ebensperger Rhomberg, Berlin, Salzburg / M+R Fricke, Berlin / Karin Guenther, Hamburg / Mathias Gu?ntner, Hamburg / Ivan, Bukarest / kajetan, Berlin / Parisa Kind, Frankfurt / Klemm's, Berlin / Noah Klink, Berlin / Klosterfelde Edition, Berlin / alexander levy, Berlin / Lars Kristian Bode, Hamburg / Daniel Marzona, Berlin / Tobias Naehring, Leipzig / Nome, Berlin / Alexander Ochs Private, Berlin / Ute Parduhn, Du?sseldorf / Persons Projects, Berlin / Rupert Pfab, Du?sseldorf / Piktogram, Warschau / Produzentengalerie, Hamburg / Roehrs & Boetsch, Zu?rich / Soy Capitán, Berlin / Triangle, Moskau / Steve Turner, Los Angeles / Tanja Wagner, Berlin / Barbara Wien, Berlin / ?ak ' Branicka, Berlin / Zink, Waldkirchen
Im Bereich Salon werden neue Modelle der Präsentation von Kunst vorgestellt, darunter Räume, die an ihren internationalen Standorten alternative, wenn auch kommerzielle Modelle zur klassischen Galerie entwickeln. Die Teilnehmer geben neue Impulse in einem sich verändernden Markt: So arbeiten Plattformen wie Sundogs aus Paris, Schiefe Zähne aus Berlin, O-Town House aus Los Angeles oder Bossman (Bern, Berlin, Berkeley, Basel) mit flexiblen, experimentierfreudigen Konzepten. Spike ist eine kreative Plattform, die Ausstellungen, öffentliche Veranstaltungen und ein vierteljährlich erscheinendes Printmagazin umfasst. sans titre (2016) ist ein nomadischer Ausstellungsort, der von Paris aus in anderen Orten Kunst zeigt. Office Impart dehnt den Galeriebegriff und weitet sich auf unterschiedliche Kooperationen und Beratungstätigkeiten aus. Die Performance Agency aus Berlin ist eine kuratorische Plattform die Künstler*innen aller Sparten zu performativen Happenings zusammenbringt. Auf der art berlin präsentiert sie die brutalistische Luftburg der Wiener Künstlerin Selina Traun. Die pneumatische Bühne wird mit einem umfangreichen Performance Programm bespielt und immer wieder an neuen Orten auf dem Gelände zu finden sein.
Öffnungszeiten
12. September, 11 Uhr Pressekonferenz
12. September, 12 - 16 Uhr Professional Preview
12. September, 16 - 20 Uhr Eröffnung
13.+14. September, 11 - 19 Uhr
15. September, 11 - 18 Uhr
art berlin | Hangar 5 + 6, Tempelhofer Damm 45, 12101 Berlin | www.artberlinfair.com