bleibt stärkste Regionalmesse(Abschlussbericht)
Die Stimmung auf der 16. eltefa, Fachmesse für Elektrotechnik und Elektronik, war an allen drei Messetagen sehr gut, es war eine regelrechte ''Aufbruchstimmung'' in der Branche spürbar. Und das, obwohl die Besucherzahl leicht hinter den Erwartungen zurück geblieben ist. Mehr als 22.000 Fachbesucher fanden den Weg in die Messehallen (2009: rd. 24.200). Dass es nicht mehr waren lag an der anziehenden Konjunktur und dem guten Wetter nach der langen Winterpause. ''Das Handwerk ist auf dem Dach'', erklärten Insider dazu. Dass die Stimmung dennoch sehr gut war lag in erster Linie daran, dass Energieeffizienz und der Ersatz fossiler und atomarer Energien durch regenerative Energien zunehmend ins Bewusstsein der Verbraucher rücken und Themen von globaler Bedeutung geworden sind. Wie der tägliche Strombedarf künftig mit erneuerbaren Energien gedeckt werden und mit intelligenter Gebäude-, Licht- und Energietechnik effizient, umweltverträglich und gleichzeitig sparsam genutzt werden kann zeigten die 454 Aussteller der eltefa mit ihren Systemen, Produkten und Dienstleistungen. Für die Marktteilnehmer eröffnen sich lukrative neue und krisensichere Geschäftsfelder. Sie bieten gerade auch jungen Leuten Ausbildungsplätze in einem hochinteressanten, spannenden und zukunftssicheren Arbeitsumfeld, was viel zu wenig bekannt ist. Die offenen Stellen können zum Bedauern der Handwerks- und Industriebetriebe schon heute nicht alle besetzt werden.
Um das Bild zu bearbeiten klickenWohin die Reise im Elektrohandwerk künftig geht ist für Landes-innungsmeister Thomas Bürkle, Vor-sitzender des Fachverbandes Elektro- und Informationstechnik Baden-Württem-berg, eindeutig, denn Industrie und Handwerk würden immer mehr zusammen wachsen. ''Die eltefa entwickelt sich verstärkt zur Systemmesse. Wir sehen hier die neuen Technologien, die wir heute und zukünftig in das Gebäude integrieren, nämlich intelligente Steuerungen, Multimedia, Energie-effizienz, Elektromobilität und regen-erative Energien. Dabei ist das intelligente Stromnetz, Stichwort smart grid, nicht mehr nur auf die Industrie beschränkt, sondern hält vermehrt Einzug in Gebäude'', ist sich Bürkle sicher. Für das Elektrohandwerk be-deutet diese Entwicklung, dass es anspruchsvoller werden und mit den neuen Inhalten wachsen wird.
Sehr gute Stimmung unter den Ausstellern
Auch auf die Besucher wirkt sich diese Entwicklung aus, was auf der eltefa bereits spürbar war. ''Die Aussteller waren hoch zufrieden. Erfreulich gestiegen ist die Qualität der Besucher. Die eltefa hat sich zur Entscheidermesse entwickelt'', freut sich Ulrich Kromer von Baerle, Geschäftsführer der Messe Stuttgart. In der Tat gaben 89% der Fachbesucher an, in ihren Betrieben an Einkaufs- und Beschaffungs-entscheidungen beteiligt zu sein, das entspricht einem Plus von 4% im Vergleich zur eltefa 2009. Investitions- und Kaufabsichten hatten mehr als drei Viertel der Entscheider, 65% von ihnen wollen im nächsten halben Jahr nach der eltefa investieren (plus 9%), ein Indiz dafür, dass die Konjunktur anzieht und der Bedarf wieder zunimmt.
Hinsichtlich der Verteilung auf die Wirt-schaftszweige aus denen die Besucher kamen, belegen das Handwerk (44%) und die Industrie (30%) die ersten beiden Plätze, gefolgt von Dienstleistern, Be-hörden/öffentlicher Dienst (je 8%), Groß-handel (6%) und Fachhandel (4%). Interessant ist, dass 40% der Besucher aus der Gruppe der Dienstleister Fachplaner waren. Dieser Besuchergruppe kommt die Entwicklung der eltefa hin zur System-messe besonders entgegen, denn mit diesem Ausstellungsportfolio be-dient sie Industriebesucher, Handwerk, Lichttechniker, Architekten und Ingenieure gleichermaßen. Für die beiden letztgenannten Besucher-gruppen gab es am letzten Messetag eigens einen ''Architekten- & Ingenieuretag'' mit Vorträgen über Städteplanung der Zukunft, Licht im öffentlichen Raum und ein innovatives Plusenergiehaus.
Mehr als 22.000 Besuchern
auf der diesjährigen eltefa in Stuttgart
Die überwiegende Mehrheit der Besucher interessierte sich für elektrische Installationstechnik. Auf den weiteren Plätzen folgten die Lichttechnik, die Energietechnik, die Daten- und Netzwerktechnik beziehungsweise die IT-Infrastruktur, die Mess- und Prüftechnik sowie Mess- und Sensorsysteme. Stark gewachsen ist das Interesse an der Sicherheitstechnik. Ihr war am zweiten Messetag ein spezielles Programm unter der Überschrift ''Sicherheitstechnik als Wachstums-chance'' gewidmet. Der ebenfalls in diesem Rahmen veranstaltete ''3. Stuttgarter Sicherheitskongress'' konnte mit rund 250 Teilnehmern einen neuen Rekord verzeichnen. Das gestiegene Interesse am Thema Sicherheit zeigt einmal mehr, wie wichtig es gerade für Unternehmen im Hightech-Land Baden-Württemberg ist, sich vor Wirtschafts- oder Konkurrenzspionage zu schützen. Im Rahmen des Sicherheitstages wurde auch der ''Sicherheitspreis Baden-Württemberg'' verliehen.
Mit diesem Ausstellungsprogramm hat sich die eltefa ein Alleinstellungs-merkmal unter den Regionalmessen der Branche in Deutschland geschaffen. Auf keiner anderen Regionalmesse werden die Themen Sicherheitstechnik und Lichttechnik umfassender abgebildet wie in Stuttgart. Beide Bereiche gewinnen zunehmend an Bedeutung. Größter Publikumsmagnet war aber wie im Vorjahr das E-Haus. Energieeffizienz und Elektromobilität wurden dort erlebbar. In einem 100 m² großen Modellwohnhaus mit sechs Räumen plus Garage konnten sich Architekten, Handwerker, Ingenieure, Planer und alle Interessierte Anregungen holen, wie neueste intelligente Gebäudetechnik sinnvoll und effizient eingesetzt werden kann. Gezeigt wurde energieeffiziente Beleuchtungen, grüne IT fürs Büro, das Erfassen und Auswerten von Verbrauchsmengen mit intelligenten Zählern (Smart Meter), über KNX vernetzte Hausgeräte, Photovoltaikanlagen und eine Ladestation als Haustankstelle für das Elektroauto.
eltefa 2013
20.03. bis 22.03.13, Messe Stuttgart
Quelle: Messe Stuttgart