TourNatur 2018:
Deutschlands Schönster
Wanderweg 2018!
Mehr als 24.000 Wanderfans haben bei der 11. Auflage dieses Wettbewerbs ihre Stimme abgegeben.
Und das sind die Gewinner der Publikumswahl von "Deutschlands Schönster Wanderweg 2018".
Die Auszeichnungen werden am Samstag, 1. September 2018 anlässlich der TourNatur Düsseldorf, der Messe rund um Reiseziele und Ausrüstung für Outdoor-Aktive, um 11:00 Uhr auf der LiveBühne in Halle 6 verliehen.
Die Gewinner Weitwanderwege (Routen)
Platz 1: Neckarsteig
Odenwald (Großer und "Kleiner" Odenwald), Kraichgau
Baden-Württemberg, Hessen, 128 km
Bad Wimpfen - Heidelberg, 9 Etappen
Prädikat: Qualitätsweg Wanderbares Deutschland (Deutscher Wanderverband)
Mal links, mal rechts des Neckars, mal hoch oben mit Tiefblick und mal in Augenhöhe vis-à-vis, so tanzt und turnt der Neckarsteig durch das Flusstal der schiffbaren Flussdame. Schon der Startpunkt in der Bergstadt und Stauferpfalz Bad Wimpfen, hoch über der Mündung des Jagst in den Neckar gelegen, ist ein Glanzpunkt. Siebzehn Burgen, Burgruinen und Schlösser besucht der Steig auf seinen schlingenreichen Pfaden. Malerische Altstädte mit Fachwerkambiente und mittelalterlichen Stadtmauerzügen säumen den als Qualitätsweg Wanderbares Deutschland zertifizierten Weitwanderweg. Sehenswerte Neckarorte besucht die Route. So die unter den Staufern befestigten Städte wie Eberbach oder Neckargemünd. Haßmersheim, Neckarzimmern und die spätere Deutschordensstadt Gundelsheim gingen aus frühen fränkischen Siedlungen hervor. Mosbach bildete sich um ein wohl schon vor dem 9. Jahrhundert gegründetes Benediktinerkloster. Die Wurzeln einiger Fischer- und Schifferdörfer wie Neckargerach oder Binau reichen teils in das 8. Jahrhundert zurück. Der absolute städtische Höhepunkt am Ende des Steigs ist Heidelberg mit seinem berühmten Schloss.
Platz 2: Lieserpfad
Vulkaneifel, Mosel
Rheinland-Pfalz, 74 km
Boxberg-Daun-Manderscheid-Wittlich, 4 Etappen
Namensgeber ist eines jener wilden Eifelflüsschen, die von den Eifelhöhen der Mosel zustreben. Dabei hat sich die Lieser eines der attraktivsten Flussbetten gegraben. Zum Wandern schön. An der Quelle in der Nähe von Boxberg ahnt man noch nichts von der abenteuerlichen Kulisse im mittleren Teil. Hier geht es oft kilometerlang auf schmalen Pfaden abseits jeder Zivilisation. Von einigen alten Mühlen und Burgen einmal abgesehen. Phasenweise trägt der Lieserpfad sogar spektakuläre Züge. Er vermittelt dann sogar alpines Feeling wie in einer Schlucht. Steile Aufstiege, seilgesicherte Passagen, Stege, schmale Brücken und Stufen gilt es zu meistern. Die Lieser hat sich in Jahrmillionen ein spektakuläres Flussbett gegraben. Felsüberhänge, Felstumulte, Stromschnellen, umtoste Gesteinsstufen, steile Flussufer und weit und breit über Stunden keine Straße, kein Haus, kein anderes Geräusch als das geräuschvolle Strömen und Gischten der Lieser. Mal weit oberhalb des Flusslaufs, mal direkt daneben und häufig Brücken kreuzend erreicht der Lieserpfad im unteren Teil Wittlich mit der historischen Innenstadt. Großes Wanderkino!
Platz 3: Nibelungensteig
Hessische Bergstraße, Odenwald, Mainland
Hessen, Baden-Württemberg, Bayern 130 km
Zwingenberg - Freudenberg a. Main, 7 Etappen
Prädikat: Qualitätsweg Wanderbares Deutschland (Deutscher Wanderverband)
Einen Wandersteig durch den Bühnenraum des berühmten Nibelungenliedes zu entwickeln war eine großartige Idee. Denn der Steig berührt sagenumwobene Handlungsorte wie etwa jenen Brunnen, an dem der Königssohn Siegfried der Sage nach vom finsteren Hagen heimtückisch gemeuchelt wurde. Der Nibelungensteig berührt die lieblichen Weinberge der Hessischen Bergstraße, von Burgen gekrönt und dem Melibokus überragt. Er führt durch das sanft gewellte, waldreiche Herz des Odenwaldes mit genordeten, langen Tälern. Es warten geologische, naturräumliche und kulturhistorische Sehenswürdigkeiten auf die Entdeckung. Einzigartige Bilderbuchpanoramen wechseln mit schattigen Waldpassagen auf weichen Pfaden durch eindrucksvolle Laubwaldbestände. Der Blick über die leuchtend roten Dächer kleiner Odenwalddörfer mit schmucken Fachwerkhäusern verströmt Frieden und bietet romantischen Flair. Stille Momente, etwa bei der Begegnung mit dem Odenwald-Limes, werden abgelöst durch eindrucksvolle Felsformationen und durch kleine und große Felsenmeere. Schlussendlich nimmt der Steig Kurs auf das romantische Maintal, berührt mit Miltenberg ein glanzvolles Altstadtensemble samt Burg und endet im schönen Freudenberg.
Die Gewinner Touren (Kurz-, Halbtages- und Tagestouren)
Platz 1: Masdascher Burgherrenweg
Mastershausen, Hunsrück, Rheinland-Pfalz, 13,7 km
Prädikat: Premiumweg (Deutsches Wanderinstitut)
Wegenetz: Traumschleifen
Der Rundweg aus dem Wegenetz der Traumschleifen hat Pfeffer! Recht unscheinbar startet der Premiumweg an einem Abenteuerspielplatz, um dann in das tief in den Hunsrückschiefer eingeschnittene, enge Tal des Mastershausener Baches abzusteigen. Was für ein Fest für die Ohren und Augen. Zwei alte Mühlenstandorte werden passiert, immer wieder wechselt der Weg die Talseite und erreicht mit der Ruine Balduinseck den herausragenden kulturellen Höhepunkt der Tour. Die Höhenburg wurde im 14. Jh. erbaut, ist frei zugänglich und man steht fasziniert in dem 18 m hohen Wohnturm auf der Schieferkuppe und lässt die Gedanken fliegen. Weiter geht es an der Kaspersmühle und dann links hinauf auf die Hunsrückhöhen durch Felder und Äcker zum aussichtsreichen Burgberg mit Schutzhütte und dramatischen Einblicken in das darunter liegende enge Bachtal. In Serpentinen, vorbei ein einem römischen Brunnen, tänzelt der Pfad hinunter in das Mastershausener Bachtal und folgt an einer schönen Rastanlage in idyllischer Lage dem Sosberger Bach flussaufwärts mit traumhaften Passagen. Vor dem Mundloch der ehemaligen Erzgrube Apollo steigt der Pfad links wieder steil bergauf, erreicht eine Landstraße, zweigt in Höhe eines Wegekreuzes wieder über Felder ab, um dann vom Galgenturm eine tolle Aussicht frei zugeben. Es folgt ein zauberhafter Abstieg durch ehemalige Streuobstwiesen zu einer Passage durch das versumpfte Areal des Mautzbaches, bis der Ausgangspunkt wieder erreicht wird. Der Traum einer Wanderschleife.
Platz 2: Felsenrunde
Bad Überkingen, Schwäbische Alb, Baden-Württemberg, 13,3 km
Prädikat: Qualitätsweg - Kategorie "naturvergnügen" (Deutscher Wanderverband), Wegenetz: Löwenpfade
Rasch ist man aus dem Bad Überkinger Kurpark am Einstieg unter dem beeindruckend steil aufragenden Naturschutzgebiet Hausener Wand angelangt. Hier steigt man in vielen Kehren und Schleifen auf den 750 m hohen Michelsberg, ein waschechter Zeugenberg, den die Fils in Jahrmillionen vom eigentlichen Albtrauf abgeschnitten hat. Herrliche Traufbuchenbestände, steil aufragende Kalkfelsen säumen den Weg, bis man die sanft gewellte Hochfläche erreicht hat. Immer an der Hangkante entlang folgt der 722 m hohe Jungfraufelsen. Hier gibt es einen Gänsehautblick hinunter ins Filstal auf Bad Überkingen oder gegenüber auf die Bergdörfer wie Aufhausen oder Türkheim. Rechts ziehen Wiesen und Felder vorbei, mal taucht man zwischen Traufkante und Hangbewaldung auf schmalen Pfaden in den Laubwald ein, mal blitzen weiße Kalkfelsen aus den Abgründen herauf. Am Hausener Felsen warten wieder unglaubliche Aussichten, bevor man in 751 m Höhe den Gipfel der Tour erreicht und dann den Weiler Oberböhringen mit großer Golfanlage quert. Es folgt die nördliche Hangkante. Auch hier gibt es prächtige Aussichten wie die vom Ramsfelsen oder vom Dreimännersitz. Auf lauschigen Pfaden bergab erreicht man den Streuobstwiesengürtel, der sich wie ein Schal um den Michelberg legt. Nach kurzem Anstieg folgt eine schöne Passage zwischen Streuobstwiesen, Weiden und Waldrand hindurch zum Ausgangspunkt. Wirklich eine löwenstarke Runde.
Platz 3: Hatzenporter Laysteig
Hatzenport, Mosel, Rheinland-Pfalz, 11,9 km
Prädikat: Premiumwanderweg (Deutsches Wanderinstitut)
Wegenetz: Traumpfade
Traumstart zu einem Traumpfad in Hatzenport: Vom DB-Haltepunkt Hatzenport einsteigen in eine anspruchsvolle Wandertour. Der schmale Pfad führt direkt steil bergauf und belohnt mit einer ersten tollen Aussicht. Durch Weinrebenspaliere geht es auf schmalem Steig weiter Richtung Osten. Hier öffnen sich fantastische Ausblicke auf das Moseltal, Hatzenport und die St. Johanniskirche. Auf urwüchsigen Pfaden führt der Steig zu einem einzigartigen Aussichtsbalkon. Von der Felsbastion der Rabenlay hat man einen unglaublichen Blick über das romantische Moseltal, auf den Winzerort Hatzenport und die Flussinsel im Strom. Wenig später gibt es das Kontrastprogramm. Meist haarscharf an der Steilkante entlang führt das Mittelstück über das Hochplateau mit Äckern, Wiesen und Feldern mit interessanten Blickhorizonten. Vom Moseltal ist kaum etwas zu erhaschen. Erst an der Kreuzlay kommt die glitzernde Mosel wieder in das Blickfeld. Über die sanft gewellten Kuppen des Schromberger Thalsberges geht es durch einen sehenswerten Krüppeleichenwald hinein in das stille Schrumpftal. An der Probstmühle verlässt die Runde den schmalen Schrumpfbach und steigt auf die Höhen des Maifeldes. Dann nähert sich der Traumpfad wieder der Hangkante und der gigantische Blick über die Mosel öffnet sich. Der Abstieg durch die Weinberge auf dem Mosel Panoramaweg bietet reihenweise herrliche Aussichten. Wer mag, kann sich als "Finale Grande" am spektakulären Dolling-Kletterpfad versuchen, ehe das Ziel erreicht ist. Dramatische Blicke, starke Kontraste.
Wie wurde gewählt?
Ausgerichtet von dem Fachblatt Wandermagazin, konnten zwischen dem 1.1.2018 und dem 30.6.2018 alle Wanderfreunde und Wegefreaks unter 15 nominierten Touren (Kurz-, Halbtages- und Tagestouren) und 15 nominierten Routen (Weitwanderwege ab zwei Etappen) ihre Lieblinge auswählen. Die Stimme konnte schriftlich oder auf der Webseite www.wandermagazin.de im eigens kreierten Wahlstudio digital abgegeben werden. Der Wahlphase ging eine Bewerbungsphase und eine Nominierungsphase voraus. Seine(n) Favoriten vorschlagen konnte jeder Wanderfreund, jede Kommune, jeder Verein und Wegebetreiber in schriftlicher Form. Vorgaben waren:
Der Weg muss in beide Laufrichtungen markiert sein
Die Markierung muss einheitlich sein
Der Weg sollte die Besonderheiten der durchwanderten Region(en) berühren
Der Weg sollte aus Sicht des Bewerbers "schön" sein
Es gingen knapp 200 Bewerbungen ein. Bei mehr als fünf Bewerbungen für Wege eines Bundeslandes haben wir die zuständige Landesmarketingorganisation um die Benennung eines versierten und geografisch sattelfesten Experten gebeten. Für die sieben davon betroffenen Bundesländer haben wir die Bewerbungen von den uns benannten Landesexperten prüfen lassen und um die Erstellung einer Platzierungsliste (pro Kategorie) von 1-10 gebeten. Platz 1 wurde mit zehn Punkten bewertet, Platz 2 mit neun und Platz 10 mit einem Punkt. Weiterhin wurden vom Wandermagazin drei nationale Wanderexperten mit besonderer nationaler geografischer Expertise benannt. Dank ihrer beruflichen Tätigkeit kommen alle drei Experten ganzjährig in die verschiedensten Wanderregionen und kennen bereits viele Wege aus eigener Anschauung. Auch sie erstellten jeweils eine Liste (pro Kategorie) von den Platzierungen 1 - 10 mit den entsprechenden Punkten. In der Addition kamen Wege in die Nominierungsliste, die Punkte von mindestens zwei Experten (Länderexperte und nationaler Experte) auf sich vereinen konnten.