Neue Ideen entwickeln -
mit Shopdesignern auf der opti
Seine Aufgabe liegt im Schnittpunkt von Psychologie, Marketing und Architektur: Weltweit berät Dr. Christian Mikunda Unternehmen bei der Entwicklung und Umsetzung ihrer Shop-Ideen. Ladenbauer und Shopdesigner seien dabei unerlässlich, sagt er. Auf der opti vom 10. bis 12. Januar 2014 auf dem Messegelände München zeigen Unternehmen aus dem Bereich Ladenbau, wie Augenoptiker ihre Kunden nachhaltig begeistern und bei ihnen die Lust auf Augenoptik wecken.
Das Wichtigste, erklärt der Psychologe und Theaterwissenschaftler aus Wien, seien Spannungsbögen. "Jeder Laden braucht einen Gummizug, der den Kunden in den Laden hineinzieht", so Mikunda. Große Augen auf Displays im Schaufenster beispielsweise, die blinzeln, wenn man an ihnen vorbeigeht. "Sie sind Stopper, die die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Sie machen schnell klar, worum es geht." Und sie sind der erste Schritt, den Kunden für sich zu gewinnen.
Die Schaufenster mit Ware vollzupacken ist laut Mikunda hingegen der falsche Ansatz. "Hier verliert der Kunde schon vor der Eingangstür die Lust, sich mit den Produkten zu beschäftigen." Weniger ist mehr, lautet deshalb sein Credo. "Die Frage ist doch: Will ich viele Produkte oder viele Kunden in meinem Laden haben?"
Wenn modernes Design für Glücksgefühle sorgt
In den vergangenen Jahrzehnten habe die Augenoptik einen bedeutenden Wandel erlebt - mit Auswirkungen auf den Ladenbau. "Brillen sind heute Designobjekte, moderne Kunstwerke", sagt der Psychologe. Ein augenoptisches Fachgeschäft sei deshalb oft eine Art Galerie, in denen sie entsprechend präsentiert werden sollten. Hat der Kunde außerdem die Möglichkeit zu schauen, zu stöbern und nach Herzenslust zu probieren, entstehe ein Joy-Effekt: "Der Dopamin-Spiegel steigt und der Kunde fühlt sich glücklich."
Wichtig sei, eine Vision für sein Fachgeschäft zu entwickeln und diese mit Unterstützung der Ladenbauer umzusetzen. "Ein Shop ist immer auch eine Bühne", erklärt er. In kleineren und inhabergeführten augenoptischen Fachgeschäften sollte der Augenoptiker im Mittelpunkt stehen. Um ihn herum sollte die Bühne gebaut sein. Denn: "Er ist die Hauptattraktion." Bei größeren Läden könne dies auch eine Stele oder ein interaktives Element sein. Wer sich auf Sportbrillen spezialisiert, kann ein Fahrrad aufstellen, auf das sich der Kunde setzen kann, und einen Ventilator, der ihn anbläst, um die Brille zu testen. Ob großer oder kleiner Shop, entscheidend sei die Fachkompetenz des Augenoptikers, betont Mikunda. Schließlich hat die Entscheidung für einen Augenoptiker auch viel mit Vertrauen zu tun.
"Ladenbauer können Visionen und Ideen kraftvoll umsetzen"
Neue Trends entstehen in der Regel alle drei bis vier Jahre, berichtet er. Deshalb sollte der Augenoptiker nach dieser Zeit sehen, ob Farben, Stühle und Spiegel noch der Mode entsprechen. Kleinere Umbauten sollte man alle sieben bis neun Jahre in Erwägung ziehen. Nach zwölf bis 15 Jahren ist es an der Zeit, den ganzen Shop und sein Konzept genauer zu betrachten. "Auch dann muss ich nicht alles auf den Kopf stellen - eine Kirche baut man ja auch nicht ständig um. Allerdings sehe ich ihr auch die Epoche an, aus der sie stammt."
Auf der opti vom 10. bis 12. Januar 2014 können sich die Augenoptiker über die Neuheiten im Bereich Ladenbau und Shopdesign informieren. Zahlreiche ausstellende Unternehmen, darunter Heikaus, concept-s, Presenta Nova und Poschmann Design helfen, Konzepte zu entwickeln und sie im eigenen Fachgeschäft zu realisieren. "Sie sind es", so Mikunda, "die Visionen und Ideen präzise und kraftvoll umsetzen können."
opti 2014
10.1. bis 12.1.2014, Messegelände München
Bilder: GHM
Quelle: GHM