Der Vorentwurf für die umfassende Modernisierung
des Geländes der Messe Essen wurde im Aufsichtsrat vorgestellt
Ein weiterer wichtiger Schritt im Planungsprozess der Messe Essen: In der heutigen Sitzung des Aufsichtsrates wurde der Vorentwurf vorgestellt. Reinhard Paß, Oberbürgermeister der Stadt Essen und Vorsitzender des Aufsichtsrates: "Der Aufsichtsrat hat den vorgelegten Entwurf sehr positiv aufgenommen. Mein Eindruck ist, dass hier die unterschiedlichen Anforderungen an das Projekt zu einer überzeugenden Lösung zusammengeführt worden sind. Für unsere Messe der richtige Weg, zukunftsfähig zu bleiben und langfristig die positiven Effekte, die die Messe für die Stadt hat, sichern zu können. Dies alles auch vor dem Hintergrund, dass alle Vorgaben und Ziele eingehalten werden. Ich habe den Fraktionen im Aufsichtsrat vorgeschlagen, nach eingehenden Beratungen die Geschäftsführung der Messe mit der weiteren Planung dieses Konzeptes zu beauftragen."
Es werden moderne Hallen, optimierte Kongress-Flächen mit Multisaal, funktionale Logistik und direkt angebundenes
Verwaltungsgebäude geplant. Das Bild zeigt den geplanten Eingang Ost.
Bild: Messe Essen
Egon Galinnis, Geschäftsführer der Messe Essen, blickt auf einen intensiven Prozess zurück, in dem auf Basis des Siegerentwurfes aus dem Wettbewerb der jetzt vorgestellte Vorentwurf entstanden ist: "Wie angekündigt haben wir das Modell entsprechend den Anforderungen des Messe- und des Kongressgeschäftes jetzt und in Zukunft optimiert. Wir erhalten so eine zahlenmäßig gleiche, in der Qualität und Vermarktbarkeit aber deutlich verbesserte Fläche mit ebenerdigen Hallen. Für Kongresse können wir einen bisher der Stadt fehlenden Saal für 2.000 Personen anbieten. Und auch die Logistik wird deutlich verbessert, was schnellere und kostengünstigere Abläufe für unsere Kunden bedeutet. Wir wissen aus der Beobachtung des Marktes sehr genau, dass dies die Anforderungen sind, die heute an das Messegeschäft gestellt werden. Wenn wir so bauen, erfüllen wir Erwartungen wichtiger Partner und Kunden, die dann zukünftig auch langfristig ihre Veranstaltungen am Messeplatz Essen durchführen werden."
Roland Weiss, Generalbevollmächtigter Bau der Messe Essen: "Gemeinsam mit dem Generalplaner und den weiteren Planern ist es gelungen, ein Konzept zu entwickeln, das die Anforderungen des Messegeschäftes, das architektonisch und planerisch Machbare und nicht zuletzt die Frage der Kosten zusammenführt. Die nächsten Schritte sind die Weiterführung der Planung, die Anpassung des Bauablaufs an das Messegeschäft und die Planung der Zwischenzustände mit den temporären Messehallen."
Das sind die Kernpunkte des präsentierten Vorentwurfes:
- Es werden vier modulare Großhallen auf der Fläche der bisherigen Hallen 4 bis 12 gebaut. Die Größe von insgesamt rund 110.000 Quadratmetern bleibt gleich; die Hallen sind ebenerdig, modern und für verschiedenste Formate und Veranstaltungsarten flexibel unterteilbar und kombinierbar. Die Fassade an der Nordseite ermöglicht durch ihre Glaselemente die Sicht und den Zugang zum Grugapark.
- Im Erdgeschoss des Kongresszentrums entsteht eine ebenerdige multifunktionale Fläche direkt angrenzend an die neuen Hallen 6 und 7. Diese Fläche kann zukünftig sowohl als Messefläche als auch als Teil eines eigenständigen Kongresszentrums mit einer Kapazität für 2.000 Personen genutzt werden. Die weiteren Kongressflächen befinden sich im UG; dies ermöglicht eine attraktive unterirdische Verbindung zur Grugahalle. Damit ist es in Zukunft möglich, das neue CCE Ost und die Grugahalle gemeinsam zu bespielen.
- Die Fläche der bisherigen Galeria wird zur neuen zentralen Logistikachse.
- Auf die bisher vorgesehene vollständige Bebauung des gesamten Freigeländes 4 wird verzichtet. Das ermöglicht eine bessere Erschließung der neuen Halle 4, sichert Parkplätze für Kur vor Ort und mindert notwendige Veränderungen der Grugabahn.
- An der Stelle des bisherigen Messehauses Süd entsteht ein Verwaltungsgebäude. So ist die Verwaltung weiterhin direkt auf dem Gelände angeordnet. Dies ermöglicht eine Veränderung des Einganges Ost, so dass zukünftig zwei gleichwertige, attraktive Zugänge den Besuchern geboten werden. Dadurch ist auch die Vergrößerung der Halle 1 sowie eine bessere Zuwegung und bessere Vermarktung für die Hallen 1 und 1 A möglich.
- Der Parkplatz P 3 steht dann für eine Bebauung mit einem Parkhaus zur Verfügung; ca. 750 Parkplätze sind hier möglich.
Ebenfalls sehr positiv hat sich auch Kaspar Kraemer, Architekt BDA, Vorsitzender der Jury des Wettbewerbs, über den Vorentwurf geäußert: "Im Abwägungsprozess einer verantwortungsvollen Planung ist die vorgenommene Optimierung insbesondere in logistischer und funktionaler Hinsicht nicht mit einem ästhetischen Verlust des Entwurfes verbunden, vielmehr gelingt seine Straffung und Effizienzsteigerung. Die Option des Entfalls der Galeria ist gut, der Neubau gewinnt im südlichen Bereich an Kontur, ist nicht mehr so zergliedert. Die Sachzwänge, die zu der jetzt gefundenen Optimierung geführt haben, wurden bereits von der Jury angesprochen - das jetzt entwickelte Konzept stellt deshalb einen klugen Kompromiss dar; nach meiner Beurteilung, kann es jetzt nur so sein."
Quelle: Messe Essen