ProSweets 2018:
Ingredients für Sweets & Snacks
Die ProSweets Cologne, internationale Zuliefermesse für die Süßwaren- und Snackindustrie, wird auch 2018 einen Blick in die Zukunft der Branche werfen. Wichtiges Thema beim Verbraucher: Weniger künstliche Inhaltsstoffe, weniger Zucker und Fett, dafür mehr Natürlichkeit bei Geschmack, Farbe und Konsistenz bei Süßwaren und Snacks. Um die sensorischen und ernährungsphysiologischen Eigenschaften auf natürliche Weise anzupassen, nutzen die Hersteller die Möglichkeiten der Ingredients-Zulieferindustrie. Marktführende Unternehmen wie Döhler, GNT und Olam präsentiert sich zur ProSweets Cologne ebenso wie kleinere und mittelständische Unternehmen. Die ProSweets Cologne findet erneut parallel zur ISM, der weltweit größten und wichtigsten Messe für Süßwaren und Snacks, statt und damit in direktem Umfeld ihres Absatzmarktes.
Eine Verbraucherstudie von Döhler Sensory & Consumer Science kommt zu dem Schluss, dass über die Hälfte der Konsumenten an gesünderen Süßwaren und Snacks interessiert ist und mehr als 60 Prozent auf natürliche Inhaltsstoffe Wert legen. Ein Trend, dem sich auch ein Traditionsunternehmen wie die Feinbäckerei Coppenrath mit ihrer fast 200-jährigen Geschichte nicht verschließt. Sechs zuckerfreie Ganzjahresgebäcke sowie zwei zucker- und gleichzeitig laktosefreie Spekulatius sollen Verbraucher ansprechen, die besonders bewusst genießen. Das Beispiel zeigt: Bei Süßigkeiten, Gebäck und Knabbereien findet eine stärkere Differenzierung statt als noch vor einigen Jahren. Gesunde Lebensmittel positionieren sich zunehmend durch das, worauf sie verzichten. Auslobungen wie "zuckerfrei" und "laktosefrei" verlassen ihr Nischendasein und werden zum Mainstream. "Gerade Marken profitieren davon, Gesundheit und Naturbelassenheit zu vermarkten", bestätigt auch Julia Büch, Food and Drink Analystin bei Mintel. Die Branche reagiert auf die Vorlieben der Verbraucher mit Rezepturanpassungen und der Entwicklung neuer Produkte.
Zarter Schmelz für Süßes ohne Zucker
Die Suche nach einer Alternative für Zucker spiegelt ein langjähriges Engagement der Lebensmittelindustrie wider. Die Ingredients-Spezialisten unterstützen die Branche dabei mit funktionellen Kohlenhydraten, die den traditionellen Kristallzucker ohne Qualitätseinbußen ersetzen sollen. Produktentwickler, die sie clever kombiniert mit Pflanzenfasern einsetzen, können so die Kalorien reduzieren und gleichzeitig das Mundgefühl, die Cremigkeit und die Textur verbessern. Ein Paradebeispiel dafür sind die Konzepte von Beneo, die auf dem Zuckeraustauschstoff Isomalt und Inulin basieren, einem natürlichen Ballaststoff aus der Zichorienwurzel. Dank seiner langkettigen Molekülstruktur bildet er in wasserbasierten Systemen unter Schereinwirkung eine fettähnliche Textur - was bei Milchschokolade hilft, den Fettgehalt ohne weitgehende Einbußen beim Schmelz zu reduzieren. In Kombination mit Isomalt lässt sich der Zuckeranteil um mehr als zwei Drittel verringern. Die Milchschokolade hält den Blutzuckerspiegel niedrig und kann mit der Auslobung "ohne Zuckerzusatz" vermarktet werden.
Innovative Produktionsverfahren als Erfolgsgarant
Dem Erfolg reformulierter Süßwaren liegen nicht zuletzt innovative Verfahren zu Grunde, die neben Ingredients und Verpackungsmaterialien auf der ProSweets Cologne im Fokus stehen. Bei gekochten Kaubonbons ist es vor allem die Zuckerbasis, die Produktentwickler vor Herausforderungen stellt. Kaugummis mit ihren trockenen Knetprozessen ermöglichen dagegen ein langanhaltendes Genusserlebnis ohne Kalorien. Candy2Gum von Wacker verbindet beide Welten: Die Technologie ermöglicht Kaubonbons, die im Mund zum Kaugummi werden. Grundlage ist ein Ready-to-use-Premix, der sich vollständig aufschmelzen und homogen in zuckerhaltige wie auch zuckerfreie Bonbonmassen einmischen lässt. Der Rohstoff ermöglicht es, kaugummiartige Süßigkeiten zu kochen und beliebig zu formen - so lassen sich auch wasserbasierte, fetthaltige und natürliche Inhaltsstoffe wie Fruchtsäfte, Kakao oder Kaffee einarbeiten. Zwei Jahre lang haben die Wacker-Techniker intensiv an der richtigen Mischung getüftelt. Parallel dazu haben Ingenieure des Süßwarenmaschinenbauers Chocotech die Anlagen angepasst. Sie statteten eine Linie auf der Hartkaramellen produziert werden mit einem zusätzlichen Schmelzbehälter samt Pumpe und Durchflussmesser aus. Am Ende durchläuft die abgekühlte Masse eine Cut and Wrap-Anlage, die die Süßwaren in mundgerechte Stücke schneidet und verpackt.
Alternativen aus der Natur
Ob fruchtige Lutscher, sahnige Kaubonbons oder dunkle Schokolade mit Matcha: Die Aussteller der ProSweets Cologne präsentieren eine Fülle natürlicher Alternativen und Aromen für ein perfektes sensorisches Profil von zuckerreduzierten Produkten. Hierzu zählen Fruchtextrakte und aus der Stevia-Pflanze gewonnene Steviolglykoside, wie sie beispielsweise Döhler mit MultiSweet Fruit und MultiSweet Stevia anbietet.
Insgesamt werden vom 28. bis 31. Januar 2018 über 300 Unternehmen aus den Bereichen Herstellung, Verpackung und Ingredients in Köln erwartet. Experten erläutern an den Ständen, wie die All-in-One-Ingredientsysteme mit den anderen Rezepturbestandteilen harmonieren. Hersteller, die ihr Portfolio um zucker- oder fettreduzierte Süßwaren und Snacks erweitern wollen, finden auf dem Messegelände erfahrende Ansprechpartner für die Entwicklung neuer und innovativer Produktideen.
Im Rahmenprogramm der ProSweets Cologne wird die Sonderschau "Ingredients - Reformulation for Sweets & Snacks" fortgeführt. Die DLG wird erneut Führungen zu verschiedenen Ausstellern aus dem Bereich Ingredients anbieten.
Außerdem stehen auch auf der Speakers Corner wieder Vorträge zum Thema "Reformulation" auf dem Programm. Federführend ist hier ebenfalls die DLG. Ziel ist es, der Lebensmittelindustrie Hintergrundinformation zur Verfügung zu stellen, die sie bei der Wahl der passenden sensorischen und lebensmitteltechnologischen Anpassungsmaßnahmen unterstützt. Denn sowohl die Europäische Kommission als auch die deutsche Bundesregierung sehen in der Reduktion von Zucker, Fett und Salz wichtige Schritte, um das Ernährungs- und Bewegungsverhalten nachhaltig zu verbessern.
Bilder: R. Eberhard, messekompakt.de, EBERHARD print & medien agentur gmbh
Quelle: Koelnmesse