VDD / BDGUSS
"Druckgießer blicken zuversichtlich in die Zukunft"
Die deutschen Druckgießereien konnten mehrheitlich ihre Umsätze und Produktion in den Jahren 2014 und 2015 steigern. Sie sind zuversichtlich, diesen Trend in 2016 fortsetzen zu können.
Zuwachsraten haben sich im ersten Halbjahr 2015 auf Vorjahresniveau gehalten:
• Aluminiumdruckguss plus 4% (auf 305.000 t)
• Magnesiumdruckguss minus 13% (auf 6.800 t)
• Zinkdruckguss plus 3,6% (auf 27.300 t)
Damit machte der Druckguss mehr als die Hälfte des gesamten in Deutschland hergestellten Nichteisengusses aus. Dies ist eine seit Jahren sich abzeichnende Entwicklung.Blickt man auf den Druckgussmarkt, so kommt dem Fahrzeugbau eine immer dominierendere Stellung zu: Sein Anteil beträgt inzwischen 77%. Die restlichen 23% der Druckgussproduktion verteilen sich auf eine Vielzahl von unterschiedlichen Abnehmerbranchen.
Bedingt durch die positive Wachstumsentwicklung der Branche lagen auch die Investitionen, sowohl für Instandhaltung als auch für Kapazitätserweiterungen, in den letzten Jahren zwischen 4% und 6% vom Umsatz einer Druckgießerei. So sind die Investitionsmotive der Branche nach Verbandserhebungen zu 65% in den letzten vier Jahren von Ersatzinvestitionen bestimmt; 25% haben Erweiterungsinvestitionen vorgenommen. Interessanter sind jedoch die Planungen der Druckgießer für die nächsten fünf Jahre: 69 % der Branche gehen von Ersatzinvestitionen aus und 26% planen Erweiterungsinvestitionen. Das Vertrauen in die Zukunft ist ungebrochen.
Dies ist erstaunlich angesichts der Tatsache, dass der Hauptabnehmer der Druckgießereien, die Automobilindustrie, derzeit an Dynamik einbüßt. Die BRIC-Staaten sind - mit Ausnahme Indiens - krisengeschüttelt und treten auch im Hinblick auf die Kfz-Nachfrage auf die Bremse. Nennenswerte, wenn auch in der Regel einstellige Zuwächse verzeichnen neben dem Inlandsmarkt nur Nordamerika und einige EU-Länder. Ungebrochen ist hier die Nachfrage nach den hochwertigen deutschen Premiummodellen, für welche die einheimischen Druckgießer vornehmlich produzieren. Der Wachstumsmotor Automobilindustrie stottert zwar, bedarf aber weiterhin des hier gefertigten Druckgusses - und zwar in Größenordnungen!
Gerade die Automobilindustrie steht ihrerseits vor großen Herausforderungen. Bis 2020 soll der Ausstoß bei 95 g CO2/km für neue Personenkraftwagen liegen. Leichtbau und Downsizing der Motoren sind die Antworten der Automobilisten darauf. Dies hat Auswirkungen auf die Druckgießereien.
Die Entwicklung immer neuer Komponenten im Druckguss geht rasant voran. Ob bei Strukturbauteilen, Komponenten für Elektromotoren oder intelligenten Bauteilen für die Regelung der herkömmlichen Motoren: Überall wird versucht, von den hervorragenden Möglichkeiten des Druckgießens Gebrauch zu machen. Es ist erstaunlich, welch innovative Lösungen und Bauteile hierbei entstehen, und viele davon werden auf der kommenden EUROGUSS gezeigt. So können alle europäischen Druckgießereien an den Aluminium- und Zinkdruckgusswettbewerben teilnehmen. Die Prämierung der Siegerteile wird im Rahmen der Messe-Eröffnungsfeier vorgenommen. Die Teile werden auf der Messe ausgestellt. Eine Berichterstattung in den Fachmedien wird sich anschließen.
Auch der vom Verband Deutscher Druckgießereien und dem Bundesverband der Deutschen Gießereiindustrie organisierte 16. Internationale Deutsche Druckgusstag, der auf der EUROGUSS parallel zum Messegeschehen abgehalten wird, wird sich mit diesen Entwicklungen auseinandersetzen. Es werden Vorträge entlang der gesamten Prozesskette des Druckgießens im Programm sein. Dabei wird es zum Beispiel um innovative Temperierkonzepte für die Auslegung der Druckgussformen gehen. Man wird das relativ abstrakte Thema "Industrie 4.0" aufgreifen und zeigen, wie über Onlinevernetzung die zukünftige Produktion in Druckgießereien beeinflusst wird. Das Programm wird abgerundet durch spannende Vorträge zu den Themen Werkstoff- und Bauteilentwicklung.
Der Internationale Deutsche Druckgusstag flankiert die hohe Produktqualität, der von den Ausstellern präsentierten Exponate!
Bilder: R. Eberhard, messekompakt.de, EBERHARD print & medien agentur gmbh
Quelle: VDD / BDG / NürnbergMesse