Netzentwicklungsplan 2030:
Versorgungssicherheit auch ohne HGÜ-Trassen gewährleistet
Alle Kunden zuverlässig und möglichst störungsfrei mit Strom zu versorgen - das sind die Aufgaben der überwiegend kommunal geprägten Stadtwerke und Regionalversorger. Im N-ERGIE Netzgebiet liegen die Ausfallzeiten mit acht Minuten sogar deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von rund zwölf Minuten.
"Im Netzentwicklungsplan 2030 wird behauptet, der Einsatz von Gleichstrom-Leitungen verbessere die Versorgungssicherheit", sagt Josef Hasler, Vorstandsvorsitzender der N-ERGIE Aktiengesellschaft.
Josef Hasler,
Vorstandsvorsitzender
der N-ERGIE Aktiengesellschaft
Bild: N-ERGIE
"Es gibt aber keinen Grund für die Annahme, dass sich die Stabilität der Verteilnetze, für die vor allem Stadtwerke und Regionalversorger wie wir zuständig sind, verschlechtere", erklärt Hasler. "Um die Versorgungssicherheit langfristig auf diesem hervorragenden Niveau zu gewährleisten, wäre es eine sinnvolle Option, über den Bau von zwei bis drei Gaskraftwerken als Ergänzung zu den süddeutschen Gaskraftwerken in Irsching nachzudenken. Hier könnte man mit einer Investition von ein bis zwei Milliarden Euro Versorgungs- und Netzsicherheit schaffen."
Der derzeit geplante Trassenbau der HGÜ-Trassen wird im Netzentwicklungsplan mit rund 36 Milliarden Euro veranschlagt.
"Dieser Wert kann meiner Meinung nach nur als eine Schätzung der Minimalkosten betrachtet werden. Durch Veränderungen in der Umsetzung oder durch zeitlichen Verzug wird dieser Betrag wohl deutlich höher werden", betont Josef Hasler.
Hasler werde sich weiter für eine dezentrale und regionale Energieversorgung einsetzen, um die Energiewende zum Erfolg zu verhelfen. "97 Prozent der erneuerbaren Energien werden in die Verteilnetze einge-speist und damit muss vor allem dort in die Netze investiert werden. Es macht also keinen Sinn, eine zentrale Lösung mit den Übertragungsnetzbetreibern anzustreben", sagt Josef Hasler.
"Wir müssen die erneuerbaren Potenziale in der Region konsequent erschließen, Strom dort erzeugen, wo er auch verbraucht wird, Flexibilität bei Erzeugung und Verbrauch von Energie stärker nutzen und die Umstellung der Mobilität sowie des Wärmemarkts im Blick haben. Denn das, was vor Ort gelöst werden kann, sollte dort auch gelöst werden."
Quelle: N-ERGIE