COMPAMED Innovationsforum 2024:
Implantattechnologien revolutionieren die Medizintechnik

Medizintechnische Implantate haben das Gesundheitswesen revolutioniert. Kleine und leistungsstarke Geräte übernehmen dank Miniaturisierung und wachsender Intelligenz immer mehr Funktionen im menschlichen Körper. "Von Herzschritt-machern über künstliche Gelenke bis hin zu neuartigen neurologischen Implantaten bieten sie eine breite Palette von Lösungen für medizinische Bedürfnisse", erklärt Dr. Thomas R. Dietrich, CEO des Fachverbandes Mikrotechnik IVAM. "Smart Implant Technology" war vor diesem Hintergrund das Generalthema des diesjährigen COMPAMED Innovations-forums. Die als Webinar am 3. Juni ausgestaltete digitale Veranstaltung wurde wieder gemeinsam vom IVAM und der Messe Düsseldorf durchgeführt und gab einen Ausblick auf ein zentrales Thema der COMPAMED, die 2024 wieder in den Düsseldorfer Messehallen 8a und 8b vom 11. bis 14. November stattfinden wird.


Die internationale Leitmesse für den Zulieferbereich der Medizintechnikindustrie, die immer parallel zur weltführenden Medizinmesse MEDICA durchgeführt wird, bietet das komplette Spektrum von Materialien, Systemen, Produkten und Dienstleistungen für die Medizintechnik. "Im Vorjahr zählten MEDICA und COMPAMED insgesamt 83.000 Besucherinnen und Besucher. Auf Basis des aktuellen Buchungsverlaufs rechnen wir erneut mit gut 750 ausstellenden Unternehmen bei der COMPAMED und mehr als 5.000 bei der MEDICA", schaut Christian Bigge von der Messe Düsseldorf zurück und voraus.


Welche Bedeutung medizinische Implantate heute und in Zukunft haben, belegen die Marktdaten, die unter anderen das Marktforschungsunternehmen Skyquest Technologies Group veröffentlicht hat. Demnach wurde der globale Markt für medizinische Implantate 2022 auf 90.3 Milliarden US-Dollar geschätzt und wird bis 2030 mit einer jährlichen Wachstumsrate von 6,8 Prozent auf 152,85 Milliarden Dollar ansteigen. Medizinische Implantate wurden entwickelt, um Körperfunktionen wiederherzustellen, Schmerzen zu lindern und die Lebensqualität von Menschen zu verbessern. Ein wichtiger treibender Faktor auf dem Markt für medizinische Implantate ist die zunehmende Prävalenz chronischer Krankheiten und altersbedingter Leiden, zu denen Erkrankungen wie Arthrose, Herz-Kreislauf- und degenerative Bandscheibenleiden gehören. Darüber hinaus tragen Fortschritte in den Implantattechnologien und den chirurgischen Techniken zum Marktwachstum bei, da sie die Entwicklung noch präziserer und minimalinvasiver Implantatverfahren ermöglichen. Der globale Markt für medizinische Implantate bietet erhebliche Wachstums- und Entwicklungsmöglichkeiten. Technologische Innovationen wie 3D-Druck, biokompatible Materialien und Nanotechnologie versprechen die Entwicklung von maßgeschneiderten Implantaten, verbesserten Implantatoberflächen und Biokompatibilität.


Mit Magnetkraft zu smarten Implantaten


Magnete spielen eine wichtige Rolle bei der Weiterentwicklung von "intelligenten" Implantaten. Zwei Faktoren sind hier besonders wichtig: Die Magnettechnologie verbessert die Ergebnisse für den Patienten, indem sie einerseits die Invasivität verringert und die Lebensqualität erhöht, andererseits ein sehr breites Anwendungsspektrum von Cochlea-Implantaten bis zu implantierbaren Medikamenten abdeckt. Dies ist auch darauf zurückzuführen, dass sowohl weichmagnetische als auch hartmagnetische Materialien zur Verfügung stehen. Werden die Typen magnetisiert, so ergeben sich daraus unterschiedliche Verhaltensweisen, Anwendungen und Einsatzmöglichkeiten: Weichmagnetische Werkstoffe lassen sich relativ leicht in ihrem magnetischen Zustand verändern, während hartmagnetische Werkstoffe, wenn sie magnetisiert sind, nur schwer veränderbar sind und als permanent gelten. "Dank dieser Vielfalt bietet die Verwendung unserer Magnete eine Reihe von technologischen und klinischen Vorteilen. Dazu gehören die Feinsteuerung der Implantatfunktion für bessere therapeutische Ergebnisse, nicht-invasive Anpassungen und Energieübertragung, erhöhter Patientenkomfort durch kleinere, effizientere Implantate und verbesserte Sicherheit durch die strikte Einhaltung gesetzlicher Standards", sagt Mike Schilling, Medical Market Manager bei Dexter Magnetic Technologies.


Das Unternehmen ist einer der führenden Entwickler von magnetischen Lösungen für implantierbare medizinische Geräte. Dazu gehört zum Beispiel ein Herzunterstützungsgerät, das mit minimalinvasiven Herzpumpen arbeitet, die miniaturisierte Motoren benötigen. Ein hohes magnetisches Moment sorgt für das erforderliche Drehmoment, während die hohe Koerzitivfeldstärke Widerstand gegen Entmagnetisierung bietet. "Dadurch können wir die Größe und das Seitenverhältnis weiter reduzieren", sagt Schilling. Ein weiteres Beispiel: Der intramedulläre Nagel ist ein Implantat mit einem einzigartigen magnetisch-mechanischen Mechanismus, der eine hochpräzise Knochenverlängerung der unteren Gliedmaßen erlaubt. Möglich wird dies durch die Verwendung von Titanlegierungen und ferritfreien Materialien, die den Magnetismus zur Kraftübertragung nutzen. Mit dem entwickelten Implantat wird eine Knochenverlängerung von bis zu 85 Millimetern erreicht. Ein Projekt zur Lymphdrainage befindet sich derzeit noch in der Entwicklung. Es nutzt die Technologie der magnetischen Kopplung, um die Bewegung und den Abfluss von Lymphflüssigkeit zu erleichtern, und soll die Unzulänglichkeiten der bisher verwendeten Methoden überwinden.


3D-Druck für Implantattechnologien immer wichtiger


Erst 2011 wurde Formlabs von drei Studenten gegründet und ist heute der weltweit größte Hersteller professioneller 3D-Drucker der Technologien Stereolithografie (SLA) und selektives Lasersintern (SLS). Formlabs entwickelt und fertigt dabei das gesamte Spektrum von 3D-Druck-Hardware, -Software und -Materialien für das Prototyping und die Produktion. Allein in der Materialforschung arbeiten 60 Beschäftigte u. a. an den für die Medizin unverzichtbaren biokompatiblen Harzen. In seinem Beitrag beim COMPAMED Innovationsforum zeigte Shiden Yohannes, Manager Medical Market Development bei Formlaps, den enormen Fortschritt, zu dem der 3D-Druck gerade bei Implantattechnologien in den letzten Jahren geführt hat. Untersuchungen an der Universität Gent in Belgien zeigen z. B. den Einsatz von Lehr- und Trainingsmodellen beim Stenting von Halsschlagadern (Carotis Artery Stenting, CAS).


Mit Hilfe des 3D-Drucks können patientenspezifische Anatomien nachgebildet und Stents darin eingesetzt werden, um die Verfahren zu simulieren. Daher werden diese Modelle sowohl für endovaskuläre Schulungen als auch für die Patientenaufklärung verwendet. In dieser Studie wurde wahrscheinlich zum ersten Mal ein kostengünstiges, patientenspezifisches 3D-gedrucktes Modell verwendet, um das Einsetzen von CAS-Stents unter direkter Visualisierung und ohne Fluoroskopie zu lehren. Dazu wurden CT-Angiogramme mit einer speziellen Software ("Mimics inPrint") in das notwendige STL-Format konvertiert. Die Halsschlagadern wurden beidseitig abgeschnitten, damit das gesamte Modell auf einen "Formlabs 2"-Drucker passt, ohne den inneren Gefäßdurchmesser auszulassen. Dank dieser Studie konnte gezeigt werden, dass einerseits die kostengünstige Herstellung von sehr komplexen Modellen im Krankenhaus möglich ist und andererseits der Druck von patientenspezifischen 3D-Modellen präoperativ bei der genauen Patientenauswahl, der präoperativen Planung, der fallspezifischen Schulung und der Patientenaufklärung helfen kann.


Neuartige Brust-Bioprothese mithilfe von 3D-Druck


Europa gehört zu den Regionen der Welt mit der höchsten Brustkrebsrate. Innerhalb der EU erkrankt jede elfte Frau im Laufe ihres Lebens an dieser Krebsart. Die Brustentfernung (Mastektomie) stellt für die Betroffenen einen besonders belastenden Eingriff dar. Das europäische Projekt MAT(T)ISSE basiert auf der Entwicklung einer neuartigen Bioprothese, eines medizinischen Implantats der Klasse 3. Das soll dem menschlichen Körper dabei helfen, nach kurativen chirurgischen Eingriffen beschädigte Gewebezonen wiederherzustellen. Eine solche Geweberekonstruktion wird durch die autologe Entnahme von Fettzellen (Fettgewebe) ermöglicht, die in Form eines synthetischen und resorbierbaren Netzes auf eine Textilstruktur reimplantiert werden. Diese Struktur wird mit einer dreidimensionalen bioresorbierbaren und maßgeschneiderten Schalenstruktur kombiniert, die das zu rekonstruierende Volumen markiert. Das Implantat besteht aus einer Zellwachstumsunterstützung (Spitze) sowie einer 3D-gedruckten Hülle aus demselben bioresorbierbaren Material. Additive Fertigungstechniken ermöglichen auf der Grundlage von MRT-Scans personalisierte Bioprothesen, die an die Morphologien der Patienten angepasst sind. Die resorbierbare Schale verschwindet schließlich, sodass die Patientin dank der Regeneration ihrer eigenen Zellen eine natürlich geformte Brust zurückerhält. Der Schwerpunkt des MAT(T)ISSE-Projekts liegt auf der Anwendung bei Brustimplantaten. Die Wissenschaftler untersuchen jedoch auch andere zukünftige Anwendungen für rekonstruktive Implantate (therapeutische und kosmetische Chirurgie), da das in diesem Projekt entwickelte Modell möglicherweise auf andere Körperteile (Gesicht, Gesäß usw.) übertragbar ist.


Neue Kommunikationsmöglichkeiten für Implantate


Weil die Implantate immer "schlauer" werden, gewinnt die Kommunikation mit ihnen ebenfalls immer mehr an Bedeutung. Einen neuen Ansatz in diesem Sinne präsentierte Prof. Niels Benson von der Universität Duisburg-Essen beim COMPAMED Innovationsforum. Er hat zur Realisierung einer drahtlosen Out-of-Body-Kommunikation auch das Start-up airCode gegründet. "Mithilfe unserer hochentwickelten Simulations- und Testfunktionen können wir optimale Kommunikationsmodule für medizinische aktive Implantatgeräte der nächsten Generation oder andere WBAN-Anwendungen (Wireless Body Area Network) entwerfen und entwickeln. Dies ist sogar für Bluetooth-in-vivo-Anwendungen möglich", erklärt der Forscher das Ziel des Unternehmens.


Typische Implantate erlauben keine direkte Interaktion mit dem Patienten. So sind die herkömmlichen Kommunikationsmöglichkeiten von Smartphones nicht kompatibel mit medizinischen Implantaten. Um Status-Updates zu erhalten bzw. mit dem Implantat zu interagieren, werden ein Arzt und spezielles Equipment benötigt. Die neue Lösung von airCode beruht auf Bluetooth im ISM Band (2,4 bis 2,48 Gigahertz), bei dem typische Feldverluste durch eine implantierte Antenne reduziert werden. airCode offeriert proprietäre Antennenmodule in Kombination mit Datenmanagement-Software zur Anwendungsintegration. "Wir ermöglichen Kommunikation selbst in den anspruchsvollsten Umgebungen, wie z. B. in der Nähe von Wasser oder Metallen, mit einem Schwerpunkt auf außerkörperlicher Kommunikation für medizinische Anwendungen. Dies reicht von medizinischen Standardfrequenzen bis hin zu nicht standardmäßigen Frequenzen wie Bluetooth und ermöglicht eine direkte Verbindung zwischen Ihrer In-vivo-Anwendung und Smartphones", fasst Fachmann Benson zusammen.


Hermetisch dicht, zuverlässig und langlebig: Glas-Metall-Dichtungen


Bei der Verwendung von Implantaten ist in vielen Fällen Aufbau- und Verbindungstechnik notwendig. Dabei sind häufig hermetisch abgeschlossene Materialzusammenführungen unverzichtbar. Schon vor über 80 Jahren hat der Geschäftsbereich "Electronic Packaging" des Glasspezialisten Schott erstmals Gläser für die hermetische Versiegelung von Glas mit Metallen entwickelt. Heute verfügt das Unternehmen über ein einzigartiges Portfolio an innovativen hermetischen Gehäusekomponenten sowie hochleistungsfähigen Spezialglaspulvern, die auch im Bereich der unterschiedlichsten Implantate immer weiter an Bedeutung gewinnen. Die Kombination Glas-Metall hat viele Vorteile: Ihre Verbindung schafft eine sichere, nicht-durchlässige Dichtung, die nicht unter Alterung leidet wie organische Dichtungsmaterialien. Glas-Metall-Dichtungen werden zudem als bevorzugte Gehäusetechnologie eingesetzt, wenn empfindliche elektronische oder elektro-chemische Komponenten zuverlässig und langfristig geschützt werden müssen.


Alle Materialien dehnen sich aus und schrumpfen, wenn sie unterschiedlichen Temperaturen ausgesetzt werden. Die Technologie zur Kombination von Glas und Metall erfordert die Auswahl des geeigneten Wärmeausdehnungskoeffizienten (WAK) des Glases mit den für Außenleiter und elektrischen Kontakt-Stiften verwendeten Metallen. Schott fertigt derartige elektrische Durchführungen und Gehäuse aus biokompatiblen Materialien für implantierbare Geräte, die besonders zuverlässig und langlebig sind. Darüber hinaus "ermöglichen Miniatur-Vollglas-Gehäuse die nächste Generation aktiver medizinischer Implantate und Batterien", skizzierte in ihrem Vortrag Julia Hütsch, Product Manager Medical Electronics bei Schott, die aussichtsreiche Zukunft hermetischer Gehäuse und Glas-Metall-Verbindungen. Dazu gehören die flexible Montagereihenfolge, Einsatzmöglichkeiten auf Chip- und Wafer-Ebene und die gute Eignung für Beschichtungen und empfindliche Komponenten. Die RF-Transparenz ermöglicht eine drahtlose Energie- und Datenübertragung, die Glaskonstruktion stört nicht bei medizinischen Bildgebungsprozessen. Außerdem punkten diese Lösungen mit ihrer Biokompatibilität, sie benötigen keinen Zusatz oder Klebstoffe und sind extrem hermetisch. Zudem sind sie kardiofreundlich, können also für Herzschrittmacher und Neurostimulatoren verwendet werden. Viele Pluspunkte im wachsenden Implantatmarkt!


Brain Interchange Implantatsystem -

direkter Informationsfluss zwischen Hirn und Computer


Über die Weiterentwicklung des Brain Interchange System von CorTec berichtete Dr. Martin Schüttler, CTO und Mitbegründer des Unternehmens. "Das System ist in der Lage, Informationen zwischen Biologie und Technologie, zwischen Gehirn und Computer auszutauschen. Deshalb nennen wir es CorTec Brain Interchange. Mit unserem System stellen wir die technologischen Werkzeuge bereit, die für die Entwicklung neuer Therapien und Brain-Computer Interface-Anwendungen benötigt werden", so Schüttler. Hirnerkrankungen sind weit verbreitet und daher nicht nur Leidfaktor, sondern auch unter Kostenaspekten sehr relevant. Dazu gehören u. a. Angststörungen, Migräne, Depressionen, Demenz, Epilepsie Schlaganfälle, Parkinson, Multiple Sklerose und Hirntumore. Die gesamten Behandlungskosten für alle diese Krankheiten betragen allein in Europa etwa 480 Milliarden Euro pro Jahr. Ein breites Spektrum von Hirnleistungsstörungen ist mit dem Brain Interchange System potenziell behandelbar, wobei Neuromodulationsimplantate inzwischen eine bewährte Technologie darstellen. Der Markt für Tiefenhirn-Neuromodulation wurde für 2023 auf 770 Millionen Dollar geschätzt.


Gerade erst hat die US-amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA eine Ausnahmegenehmigung für Prüfvorrichtungen (Investigational Device Exemption) an die University of Washington erteilt, um das Closed-Loop Brain Interchange Implantatsystem einzusetzen. In dieser klinischen Studie wird eine neuartige Schlaganfallrehabilitationsbehandlung untersucht, bei der die Hirnrindenstimulation zur Verbesserung der Plastizität des Gehirns eingesetzt wird. Mit der Zulassung des Brain Interchange Systems für den Einsatz am Menschen ist CorTec bereit, Kliniker und Forschungsgruppen mit seiner fortschrittlichen Implantattechnologie bei der Untersuchung neuartiger Behandlungsmöglichkeiten für neurologische Erkrankungen zu unterstützen. Dr. Oliver Baertl, CEO von CorTec, fügt hinzu: "Wir sind sehr erfreut über die Rückmeldung der FDA! Dies war ein wichtiger erster Schritt für CorTec zur Unterstützung der klinischen Forschung im schnell wachsenden Bereich der Neuromodulation und Brain-Computer Interfaces. Wir erwarten viele weitere Studien mit unserem System. Die erste Anwendung beim Menschen wird der nächste Meilenstein für unsere Technologie und unser Unternehmen sein."


Medizinische Polymere für intelligente neuronale Implantate


Die Funktionalität und Sicherheit vieler verschiedener Implantate hat einen Punkt erreicht, an dem die Geräte über Jahrzehnte im Körper verbleiben können. Das Fraunhofer IZM kann auf eine lange Geschichte zurückblicken, in der es die Einführung implantierter Geräte in die medizinische Standardversorgung vorantrieb. Dazu gehören bahnbrechende Entwicklungen wie Chip-Scale-Packages für Herzschrittmacher, implantierbare Chemotherapiepumpen-Steuerungssysteme, Baugruppen für Netzhautimplantate und drahtlose Hirn-Computer-Schnittstellen, die direkt mit der Hirnrinde verbunden werden. Die Kompetenzen des Fraunhofer IZM reichen von der Materialauswahl und Miniaturisierungstechnik bis hin zu Zuverlässigkeitsprüfungen und Risikobewertung auf technischer und biologischer Ebene. Das IZM kooperiert dabei mit führenden Unternehmen und Forschungseinrichtungen weltweit. Dank der biokompatiblen Technologie für aktive neuronale Schnittstellen kann stimulierende Elektronik in weiche und biokompatible Polyurethansubstrate eingebettet werden und mit Hilfe von Goldelektroden die peripheren Nerven stimulieren. Neuronale Implantate benötigen eine Vielzahl unterschiedlicher Bestandteile, um dauerhaft als geschlossenes System zu funktionieren. Ihre Herstellung ist durch die flexiblen Substrate und die hohen Zuverlässigkeits- und Sicherheitsstandards für Implantationen herausfordernd. Die Arbeitsgruppe Technologien der Bioelektronik am IZM entwickelt flexible Plattformtechnologien für die Integration und Verbindung verschiedener Komponenten in weichen Polymersubstraten. Flip-Chip- und Embeddingtechniken werden für die Integration von festen Komponenten wie dünnformatiger Schaltungen oder Ultraschalltransducer verwendet. Die metallischen Verbindungen zwischen gewebeintegrierten Komponenten und Elektroden werden durch Sputtern, Galvanisieren und Plasmaätzen hergestellt. Mittels neuartiger Litographietechniken können Systeme hochminiaturisiert und präzise entwickelt werden. In ihrem Vortrag auf dem Innovationsforum stellte Prof. Vasiliki Giagka die jüngsten Ergebnisse einer einjährigen beschleunigten In-vitro- und In-vivo-Studie im Bereich der konformen Beschichtung aktiver neuronaler Schnittstellen vor. "Dabei haben wir insbesondere die Rolle von Silikon und Standard-IC-Passivierungsschichten als Bioflüssigkeitsbarrieren für Einzelchipimplantate untersucht", so Giagka.


Implantate sind schon seit längerem unverzichtbare "Ersatzteile" für den menschlichen Körper. Ihre Entwicklung macht große Fortschritte und erfasst immer weitere Bereiche. Das COMPEMED Innovationsforum hat das nachdrücklich bewiesen. Wer sich über den Bereich der Implante hinaus vom ganzen Leistungsspektrum des Zulieferbereichs der Medizintechnik-Industrie überzeugen will, ist bei der COMPAMED 2024 (Laufzeit: 11. - 14. November) in den Düsseldorfer Messehallen 8a und 8b genau richtig. In fünf Erlebniswelten präsentieren sich die ausstellenden Unternehmen mit einer Fülle an Hightech- und Servicelösungen. Die fünf Erlebniswelten sind: Manufacturing & Devices (u. a. Komponenten, Bauteile, Fertigungsverfahren), Services & Advice (z. B. Forschung, Entwicklung, Dienstleistungen), Materials (u. a. Kunststoffe, Glas, Keramik, Metalle, Verbundwerkstoffe, Klebstoffe, Verpackungen), Micro Tech (wie Mikrokomponenten, Mikrofluidik) sowie IT in Tech (Software-Entwicklung und Wartung für die Medizintechnik).


Autorenhinweis: Klaus Jopp, freier Wissenschaftsjournalist (Hamburg)

Bilder: R. Eberhard, messekompakt.de, EBERHARD print & medien agentur gmbh

Quelle: Messe Düsseldorf


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    BITKOM: Kabinett beschließt besseren Schutz kritischer Infrastrukturen
  • 7.11.2024
    Der Countdown läuft: be part of Light + Building 2026
  • 7.11.2024
    BITKOM: Dr. Ralf Wintergerst zum Bruch der Ampel-Koalition
  • 7.11.2024
    BSW-Solar: Energie- und Klimaschutzpolitik benötigt ausreichende Gestaltungsspielräume
  • 6.11.2024
    BITKOM zum Ergebnis der US-Wahl
  • 6.11.2024
    VCI: Präsidentenwahl - Den Standort Europa auf Vordermann bringen
  • 6.11.2024
    VDMA: "Trump 2.0 – eine spürbare Belastung des Handels droht"
  • 6.11.2024
    Fraunhofer ILT: Effizienzsteigerung im Bergbau durch KI und Automatisierung
  • 6.11.2024
    EuroBLECH beeindruckt mit positiver Bilanz
  • 6.11.2024
    BEVs weiter rückläufig, Plug-Ins kehren zurück
  • 6.11.2024
    RS auf Get-Nord-Messe 2024 in Hamburg
  • 6.11.2024
    Modellbau-Szene pilgert zum 47. Mal nach Dortmund
  • 5.11.2024
    BWE bei den 32. Windenergietagen in Linstow
  • 5.11.2024
    VCI: EU-Kommunalabwasserrichtlinie - Eine völlig verfehlte Politik
  • 5.11.2024
    EPP Solar und indielux präsentieren das weltweit leistungsstärkste Steckersolargerät
  • 5.11.2024
    ZADIK Sonderschau auf der ART COLOGNE 2024
  • 5.11.2024
    „Join the Future“ ist Motto der SCHWEISSEN & SCHNEIDEN 2025
  • 4.11.2024
    BITKOM: Wenn das Unternehmen keine KI verwendet, bringen die Beschäftigten sie mit
  • 4.11.2024
    wenglor präsentiert Neuheiten im Bereich Sensorik auf der SPS 2024
  • 1.11.2024
    AMETEK erwirbt Virtek Vision International
  • 1.11.2024
    SK Industriemodell auf der Formnext 2024
  • 1.11.2024
    Projekt DioHELIOS im BMBF-Förderprogramm Fusion 2040 startet
  • 1.11.2024
    VCI: „GenZ 2024“ - Besorgte Jugend wünscht sich Stabilität
  • 31.10.2024
    ORGATEC India 2025 definiert die Zukunft moderner Arbeitswelten
  • 31.10.2024
    Sonnendach XL: Messe Friedrichshafen plant Photovoltaik-Großanlage
  • 31.10.2024
    Natur erleben in Augsburg - auf der JAGEN UND FISCHEN 2025
  • 31.10.2024
    VDMA: Industriearbeitsplätze sichern - „Wir müssen auf die Abgabenbremse treten“
  • 31.10.2024
    BrauBeviale wird zum Treffpunkt der Getränkelogistik
  • 31.10.2024
    Wechsel im Verwaltungsrat der Swiss Steel Group
  • 30.10.2024
    Bosch präsentiert seine Innovationen auf der EICMA 2024
  • 30.10.2024
    ecomax by HOBART begeistert mit sparsameren Modellen
  • 30.10.2024
    UNITED GRINDING Group erweitert Produktportfolio durch strategische Akquisition
  • 30.10.2024
    Dr. Florian Heydenreich wird neues Mitglied der STILL Geschäftsführung
  • 30.10.2024
    VDMA: EU-Regulierung - Nicht warten! Mit Entlastung jetzt beginnen!
  • 29.10.2024
    BVMED / SPECTARIS: Medizintechnik als essenzielle Säule der Gesundheitswirtschaft stärker einbinden
  • 29.10.2024
    HANNOVER MESSE startet Call for Papers
  • 29.10.2024
    COVESTRO: Ergebnis in herausforderndem Geschäftsumfeld gesteigert
  • 29.10.2024
    BITKOM: Strompreisentlastung auch für Digitalbranche
  • 28.10.2024
    FAKUMA 2024: Positive Stimmung auf dem BOY-Messestand
  • 28.10.2024
    Von der Interzoo 2024 zum Petfood Forum 2025
  • 28.10.2024
    VCI: Wettbewerbsposition gefährdet
  • 28.10.2024
    Neuer Vertriebsleiter für die CODESYS Group
  • 28.10.2024
    Neuraflow und UrbanDataLens gewinnen den Smart Country Startup Award 2024
  • 28.10.2024
    bne: Die Digitalisierung steckt weiter im Bürokratie- und Kostensumpf
  • 25.10.2024
    HELLA: Neues Schulungszentrum für Wachstumsmarkt Deutschland
  • 25.10.2024
    HOBART erhält Nachhaltigkeitspreis bei EARTH Conference
  • 25.10.2024
    Solarbranche fordert Nachbesserung bei geplanten Maßnahmen zur Systemintegration
  • 25.10.2024
    Smart-Home-Kauf: Mehrheit informiert sich im Netz und im Geschäft
  • 25.10.2024
    VCI zur Steuerschätzung: Klare Prioritäten setzen
  • 24.10.2024
    Personalie: Caroline Pannier übernimmt Projektleitung der electronica
  • 24.10.2024
    HANNOVER MESSE 2025 präsentiert digitale Ökosysteme
  • 24.10.2024
    VDMA: „Wir brauchen endlich ein EU-Freihandelsabkommen mit Indien!“
  • 23.10.2024
    BDEW: Wichtiges Signal für Hochlauf einer Wasserstoffwirtschaft
  • 23.10.2024
    Fraunhofer IGB: Insektenbioraffinerie erfolgreich aufgebaut
  • 23.10.2024
    Lenze SE: Dr. Marc Wucherer wird zum 01.01.2025 neuer Vorstandsvorsitzender
  • 23.10.2024
    Thomas Walther neues Mitglied im VDI-Strategiekreis Kunststofftechnik
  • 23.10.2024
    FAKUMA 2024: Arburgs Lösungskompetenz überzeugt rundum
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    EIB fördert ferngesteuertes Carsharing von Vay
  • 23.10.2024
    HANNOVER MESSE zeigt Lösungen für die Energieversorgung der Industrie
  • 23.10.2024
    Erste Jurysitzungen für den BrandEx Award 2025 fanden bereits statt
  • 23.10.2024
    SENSOR+TEST 2025: Steigendes Ausstellerinteresse durch viele Mehrwerte
  • 23.10.2024
    ZEISS Women Award 2024 zeichnet 3 Frauen aus
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    BITKOM zum Digital-Gipfel der Bundesregierung
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    SuperStay LIVE 2024 begeistert als Zukunftsmesse für Ferienimmobilien
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    BITKOM: Wirtschaft wünscht sich Künstliche Intelligenz aus Deutschland
  • 21.10.2024
    Digital-Gipfel 2024: Deutschland soll führender KI-Standort in Europa werden
  • 18.10.2024
    Smart Country Convention geht mit Rekordbeteiligung zu Ende
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    BDEW: Für die Wärmewende braucht es den Willen aller Beteiligten
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    BITKOM: Schwache Nachfrage belastet IT-Mittelstand
  • 17.10.2024
    Die Fakuma 2024 ist mit hervorragender Stimmung gestartet
  • 17.10.2024
    SPECTARIS: Keine signifikanten PFAS-Emissionen durch EU-Abfallverbrennung
  • 17.10.2024
    Fraunhofer ILT: Mit 3D-Druck zur grünen Luft- und Raumfahrt
  • 16.10.2024
    E-world Kick-off 2025 rückt Wandel des Energiesektors in den Mittelpunkt
  • 16.10.2024
    VDMA: "Lieferkettengesetze jetzt stoppen!“
  • 16.10.2024
    ORGATEC 2024: Mit Neukonzept in die Zukunft der Arbeit
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    Fahrkultur an Ruhr und Rhein RETRO CLASSICS ESSEN 2026
  • 16.10.2024
    EuroBLECH 2024: Neue Impulse, gesteigerte Produktivität
  • 16.10.2024
    Fachmesse VertiFarm vernetzte Branchenexperten und Interessierte aus aller Welt
  • 15.10.2024
    Messe Frankfurt erweitert Präsenz in Italien mit neuer Fachmesse
  • 15.10.2024
    RX launcht internationale Fitnessmesse in Saudi-Arabien
  • 15.10.2024
    COMPAMED 2024: Hier präsentieren sich die „Enabler“ des Fortschritts in der Medizintechnik
  • 15.10.2024
    BMWK: Gemeinsam für die Zukunft des Tourismus – die Nationale Tourismusstrategie
  • 14.10.2024
    LBBW Sonderschau auf der ART COLOGNE 2024
  • 14.10.2024
    Bertram Kawlath zum neuen VDMA-Präsidenten gewählt
  • 14.10.2024
    VDMA: Europa braucht eine planbare Chemikalienpolitik ohne Generalverbote“
  • 14.10.2024
    Mondoffice und RAJA Italien eröffnen gemeinsames Vertriebszentrum
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    BITKOM: 4 von 10 Unternehmen arbeiten überwiegend papierlos
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    bne und SMI: Neustart der Digitalisierung braucht Nachbesserungen
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    ARTfair Innsbruck 2024: Spektakulär-provokative Sonderschau
  • 10.10.2024
    BSW-Solar: Privilegierung für Solarkraftwerke & Groß-Batteriespeicher
  • 10.10.2024
    Bitkom zu neuen Regeln zur Entsorgung von IT-Geräten
  • 10.10.2024
    BDEW fordert realistische Fristen und ein europäisches Level Playing Field
  • 10.10.2024
    EXPO REAL 2024: Leichte Zuversicht in einem sich wandelnden Markt
  • 10.10.2024
    EuroBLECH: Maschinendiagnose von TRUMPF reduziert Ausfallzeiten
  • 10.10.2024
    Arburg auf der Fakuma 2024
  • 9.10.2024
    KRONES AG liefert 5.000 Maschinen mit VISIWIN aus
  • 9.10.2024
    LIZ Smart Office: Das Büro der Zukunft
  • 9.10.2024
    Fraunhofer ILT: Additive Fertigung im technologischen Wandel
  • 9.10.2024
    VDMA: "Schwere See voraus" – Europa in der Triade
  • 9.10.2024
    DGG 2024: Gefäßchirurgie zukunftsfähig aufstellen
  • 9.10.2024
    VertiFarm 2024: Die Zukunft der Landwirtschaft
  • 9.10.2024
    Young Professionals 2024: Rheinmetall erstmals unter den Top 10 der attraktivsten Arbeitgeber
  • 9.10.2024
    VDMA: Stimmung im Maschinenbau verschlechtert sich
  • 8.10.2024
    JUMO auf der Hydrogen Technology Expo Europe 2024
  • 8.10.2024
    FAKUMA versammelt Fachpublikum aus aller Welt am Bodensee
  • 8.10.2024
    hy.tec wird zum 1. Treffpunkt für Produzenten von Wasserstoffsystemen
  • 8.10.2024
    VCI: Nur auf Besserung zu hoffen, ist gefährlich
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    Reporterhautmodell mit Hamburger Forschungspreis ausgezeichnet
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    BMWK zeichnet Digitale Start-ups aus
  • 8.10.2024
    VDMA: "Alte Prioritäten müssen auf den Prüfstand"
  • 7.10.2024
    Formnext 2024: Creaform präsentiert 3D-Scan-Lösungen für die additive Fertigung
  • 7.10.2024
    electronica 2024 glänzt mit starkem Rahmenprogramm
  • 7.10.2024
    VDIK: Neuzulassungen weiter rückläufig
  • 7.10.2024
    BITKOM zum EuGH-Urteil über die Verarbeitung von Daten für personalisierte Werbung
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  • 7.10.2024
    Großer Erfolg für die ISM Middle East 2024
  • 7.10.2024
    BOE INTERNATIONAL 2025 begeistert die Branche mit technischen Neuheiten & Highlights
  • 7.10.2024
    VertiFarm 2024 mit hochkarätigen Kooperationspartnern
  • 7.10.2024
    KI-Konferenz der HANNOVER MESSE bietet erstklassiges Programm
  • 4.10.2024
    EUDR: "Aufschub der Entwaldungsverordnung ist ein klarer Lichtblick"
  • 4.10.2024
    Industrieverbände warnen vor dem Verlust der Zukunftstechnologie Batterie
  • 4.10.2024
    Messe Karlsruhe: Messepremieren rund um nachhaltiges Leben und Bauen

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