Bundesverband Neue Energiewirtschaft
gründet europäisches Netzwerk
Der Bundesverband Neue Energiewirtschaft (bne) wird sich in Zukunft über das neu geschaffene Netzwerk European Energy Retailers (EER) auf EU-Ebene für Wettbewerb und Innovation auf dem Energiemarkt einsetzen. EER, Network of Independent Energy & Solution Providers, ist ein Zusammenschluss von Energieverbänden aus vier EU-Staaten. Ihr Ziel: Anbietern von neuen Dienstleistungen und Services faire Marktchancen zu ermöglichen und die Harmonisierung von Marktregeln voranzutreiben.
Die Energiewende und die Dezentralisierung der Energiewelt leisten nicht nur einen Beitrag zu den Klimazielen, sondern schaffen Raum für viele innovative Geschäftsmodelle und damit zum wirtschaftlichen Wachstum in der EU. "Insbesondere neue Unternehmen auf dem Energiemarkt sind dabei aber nach wie vor großen Hindernissen ausgesetzt", betont Robert Busch, Geschäftsführer des bne. EER will sich daher auf EU-Ebene als Vertretung der unabhängigen Anbieter von Energielösungen etablieren. Neben dem bne gehören EER Verbände aus Italien, Schweden und Spanien an.
Robert Busch, Geschäftsführer des
Bundesverbands Neue Energiewirtschaft (bne)
Weitere Mitglieder sollen hinzukommen. Das Netzwerk EER präsentiert sich und seine Ziele am heutigen Mittwoch im Rahmen einer Veranstaltung auf der EU Sustainable Energy Week in Brüssel.
Als ein wesentliches Hindernis sehen die Gründer von EER die nach wie vor mangelnde Trennung zwischen wettbewerblichen und regulierten Geschäftsbereichen auf dem Energiemarkt. Diese Situation ermöglicht es den etablierten Anbietern, Wettbewerb zu verhindern und strategisch wichtige Geschäftsmodelle zu vereinnahmen, heißt es in der Gründungserklärung. "Wir brauchen eine klare Trennung von regulierten und wettbewerblichen Geschäftsbereichen. Das Nutzen von Infrastruktur, der Zugang zu Marktinformationen, muss zu transparenten und nachvollziehbaren Konditionen möglich sein", betont Busch. Der Energiemarkt in der EU verändert sich. Versorgungssicherheit beruht nicht mehr nur auf zentralen Kraftwerken, sondern auch auf neuen Angeboten etwa aus Speichern oder dem Lastmanagement. "Für neue Geschäftsmodelle müssen die Rahmenbedingungen effektiv ausgestaltet werden. Dazu gehört etwa ein diskriminierungsfreier Zugang zu Regelenergiemärkten."
Energieunion im Blick
Gemeinsam setzen sich die Mitglieder von EER dafür ein, dass die Marktbedingungen für grenzüberschreitende Geschäfte verbessert und zunehmend angeglichen werden. "Obwohl es in vielen Bereichen in der EU möglich ist, grenzüberschreitende Dienstleistungen anzubieten, gilt dies bisher nicht für den Energiesektor", erklärt Busch. Ein funktionierender grenzüberschreitender Wettbewerb nutzt dabei vor allem Verbrauchern im Sinne eines größeren Angebots und sinkender Preise.
EER wird sich in den kommenden Monaten mit verschiedenen Veranstaltungen in die Debatte um das EU-Kommission vorgeschlagene Legislativpaket zum Energiemarkt einbringen. Die darin formulierten Vorschläge zur Weiterentwicklung der Energiemärkte gehen aus Sicht der Gründer in die richtige Richtung. "Die EU-Kommission hat die Energieunion als Ziel ausgegeben. Mit unserer Arbeit im Netzwerk EER wollen wir dazu beitragen, dass wir diesem Ziel näher kommen", sagt bne-Geschäftsführer Busch.
Quelle: bne